Pandemiemüde vom ewigen Lockdown, dem Homeschooling und Homeoffice, den langen Videokonferenzen, in Kurzarbeit oder arbeitslos, sehnen wir uns wieder nach echten Kontakten. Vor allem belastend ist das zögerliche und teils widersprüchliche Handeln der Bundesregierung und der Ministerpräsident*innen, bei dem es heißt: “Drei mal hü und zweimal Hott“! Die Diskussionen um die Osterruhe und die Flüge nach Mallorca sind da nur die Spitze des Eisbergs. Dabei war bereits Anfang Februar klar, dass wir mit der britischen Virus-Variante am Beginn einer neuen Pandemie mit exponentiellem Wachstum stehen.
Besonders im Fokus steht die Situation der Schüler*innen: Wie wird es nach Ostern weitergehen? Weitere zwei Monate Distanzunterricht oder trotz hoher Inzidenzwerte Präsenzunterricht in der Schule? Eine Impfung für Jugendliche ist nicht in Sicht und es besteht die Gefahr, dass sich bis Ende des Jahres zahlreiche Schüler*innen mit Covid infizieren.
In Tübingen gibt es – auf Initiative des dort amtierenden Grünen-OB Boris Palmer – seit einiger Zeit einen Modellversuch mit Schnelltests. Wer einen tagesaktuellen, negativen Schnelltest vorweisen kann, geht wieder Einkaufen und genießt die Kulturangebote. Ob ein Modell wie in Tübingen in der Phase schnell ansteigender Infektionszahlen auf hohem Niveau und in jeder Stadtgröße funktioniert, wird sich zeigen. Aber wer nichts tut, hat schon verloren. Die Initiative „No Covid“ schlägt vor, mit strikten Maßnahmen die Inzidenz schnell auf unter 10 zu bringen. Eine solche Strategie könnte Präsenzunterricht wieder ermöglichen ohne andere Folgen wie Long Covid aus dem Blick zu verlieren. Wie diese Pandemie weiter verlaufen wird, haben wir alle aber auch selbst in der Hand.
So sollen auch in Bayern nach Ostern acht Städte den Versuch kopieren. Dazu müssen Schnelltests zugänglicher sein als bisher, in jedem Stadtteil und in fußläufiger Entfernung zum Wohnort. Eine mobilitätsgerechte „Stadt der kurzen Wege“ ist auch hier die erste Wahl. Sollte es nun in Kürze in Nürnberg heißen „Testen, Testen, Testen“?
Eine weitaus dramatischere Entwicklung wird von der aktuellen Debatte völlig verdrängt: Die zerstörerischen Auswirkungen der KLIMAKRISE auf unseren Planeten. Hier hat individuelles Handeln einen viel kleineren Effekt und die Klimakrise kann nur bewältigt werden, wenn institutionelle, (supra-) nationale und fiskalische Rahmenbedingungen fundamental verändert werden. Auch überträgt sich das aktuelle „Nicht-Handeln“ der Regierung in der Corona-Krise auf die Klimakrise und es wird einem Angst und Bang`. Denn bei Letzterer ist der Handlungsdruck abstrakt, ein zu spätes Handeln jedoch umso fataler. Die Weichenstellungen für eine CO²-neutrale Zukunft müssen JETZT erfolgen – allerspätestens jedoch am 26. September 2021 zur Bundestagswahl mit einem starken, grünen Wahlergebnis. Eine Regierungsverantwortung von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN ist der Garant für eine Klimapolitik im Einklang mit den Klimazielen von Paris!
Einmal „hü“ und wenig „hott“: Gemeinsam für eine klimagerechte Zukunft. Alles ist drin!
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