
Liebe Leser:innen,
vor drei Jahren, am 13. Februar 2022, verstarb unser Fraktionsmitglied Uwe Scherzer; vielen besser bekannt als Uschi Unsinn, die berühmte Polit-Dragqueen aus Nürnberg und unüberhörbare LGBTIQ-Aktivistin.
Uwe, unser queerpolitischer Sprecher, hatte kurz vor seinem Tod eine neue Wohnung bezogen, seine langjährige Wohnstätte im Turm der Christuskirche konnte er nach langer Suche verlassen. Kräftig geholfen bei seiner Suche hat ihm damals Max Müller, unser CSU-Stadtratsskollege. Fast alle im Stadtrat freuten sich aufrichtig, dass sich seine Wohnsituation damit deutlich verbesserte.
Im Kleinen hat sich im Jahr 2022 das gezeigt, worum es auch heute wieder geht und gehen muss: Die gelebte Solidarität der weltoffenen, aufgeschlossenen, freiheitlich denkenden und lebenden Menschen mit vulnerablen Personen und Gruppen. Weit über Parteigrenzen hinaus, inklusiv und herzlich.
Uwes und Uschis Motto, das heute alltäglicher Sprachgebrauch geworden ist, heißt: „Sichtbarkeit schafft Sicherheit.“ Und Sichtbarkeit in Vielfalt ist Stärke, Einfalt ist Schwäche, merke ich heute dazu an!
Insofern kommt den diesjährigen Pride-Weeks und dem Nürnberger CSD erneut eine hohe Bedeutung zu. Die queerfeindliche Politik der Regierungen in den USA und Ungarn beispielweise machen den Veranstalter:innen schon jetzt das Leben schwer. Deren Ziel ist ganz einfach: weg von der Sichtbarkeit der Vielfalt – hin zur Unsichtbarkeit und zur Einfalt.
Deswegen: Lasst uns auch und gerade in diesem Jahr gemeinsam den CSD feiern.
Sichtbar! Unübersehbar! Vielfältig!
Es grüßt Sie/Euch freundlich
Ihr/Euer Achim Mletzko, Fraktionsvorsitzender