Das Engagement hat sich gelohnt: Die Ateliergemeinschaft in der Marienstraße 23 kann nach der Kündigung ihrer Räumlichkeiten übergangsweise durch die Zusammenarbeit mit der wbg einen leerstehenden Supermarkt in Langwasser beziehen. Ohne den drängenden, öffentlichkeitswirksamen Hilfeaufruf, vielen Hintergrundgesprächen seitens der Ateliergemeinschaft und der Unterstützung der Stadtratsfraktionen B`90/DIE GRÜNEN sowie der SPD, aber auch von der Landtagsabgeordneten Verena Osgyan, wären die Aussichten weitaus weniger rosig.
„Obwohl die neuen Räumlichkeiten vorerst eine große Entlastung für die Künstler*innen bedeuten, so darf dies jedoch keinesfalls das Ende der Unterstützung bedeuten“, so Natalie Keller,kulturpolitische Sprecherin der Stadtratsfraktion B`90/DIE GRÜNEN. Es gibt weiterhin noch zahlreiche ungeklärte Fragen: Die Künstler*innen stehen unter enormen Druck. Nicht nur im Kontext der Corona-Pandemie, sondern auch dahingehend, dass sie ihre Kunstarbeiten und Materialien jetzt in einem kurzen Zeitraum räumen müssen. Die Stadt muss generell einen Weg ebnen, wie sie ihre Künstler*innen vor Kündigungen und vorschnellen Entscheidungen schützen kann. „Dabei geht es nicht nur um Räumlichkeiten und Infrastruktur, sondern insbesondere auch um Wertschätzung und Respekt.“
Michael Ziegler, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion, freut sich ebenso über die kurzfristige Zwischennutzung. Allerdings weist er auf die bisherigen Anträge der SPD-Fraktion hin, die bislang nicht behandelt wurden: „Bereits im August haben wir diesen runden Tisch und den Dialog mit allen Beteiligten gefordert. Besonders wichtig sind uns dabei kurzfristige Strategien. So fordern wir die Prüfung alternativer Formen der Zwischennutzung für die benötigten Räume für Kunst und Kultur. Die Künstler*innen können nicht auf die langfristige Entwicklung von Großprojekten warten. In anderen Städten ist man offenbar schon weiter“, mahnt Ziegler an. „Es gibt für die „niederschwellige Instandsetzung brachliegender Industrieareale für die Kreativwirtschaft“ jede Menge Best-Practice-Beispiele, die im Kulturausschuss vorgestellt und vorangebracht werden sollen“, fordert Ziegler. „Auch mit Blick auf das AEG-Areal ist es dafür höchste Zeit.“
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Natalie Keller
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