Newsletter-Editorial Januar 2022

Liebe Leser*innen,

„what a battle“: das wäre wohl die richtige Überschrift zur mäandernden Debatte rund um das Projekt Opernhaus-Sanierung. Nahezu jeden Tag äußerten sich Institutionen, Interessensgruppen, Politik und Stadtverwaltung zu dem komplexen Sachverhalt.

Jetzt haben wir bei der vergangenen Stadtrats-Sitzung am 15. Dezember einen mit 64:7 Stimmen getroffenen Beschluss gefasst, der in der Sache vergleichsweise simpel klingt:

  • Ja, wir planen für einen abgesteckten Zeitraum ein Ausweichquartier für die dringend sanierungsbedürftige Staatsoper am Richard-Wagner-Platz. Dieses Quartier soll im Bereich der Kongresshalle am Dutzendteich seinen Platz finden.
  • Für diesen Interimsbau haben wir ein Raumprogramm beschlossen, das die Bedarfe der Opern-, Ballett- und Musikkultur abdeckt, arbeitsrechtliche Voraussetzungen gewährleistet und die Kosten scharf begrenzt.
  • Die Mitarbeiter*innen ziehen mit ihren 650 Arbeitsplätzen in einen Teil der Kongresshalle, die hierfür aufwändig um- bzw. ausgebaut wird.
  • Das Opernhaus am Richard-Wagner-Platz wird kernsaniert. Der Spielort bleibt bestehen – auch, um die Synergien mit dem Schauspielhaus nicht zu verlieren und den seit Jahrzehnten bestens bespielten Aufführungsort mit guter Anbindung an den öffentlichen Verkehr zu stärken.

In der Spielzeit 2025/26 soll die Oper im Ausweichquartier erstmalig spielen und die Mitarbeiter*innen sowie das Ensemble ihr neues Zuhause bezogen haben. Die Sanierungszeit des Opernhauses wird mit ca. zehn Jahren veranschlagt. Büros, Arbeitsräume und Aufführungsstätten müssen damit in die Lage versetzt sein, ein würdiges, dem Ruf der Nürnberger Staatsoper angemessenes Kulturangebot zu gestalten.

Wir haben diesem Beschlusspaket gerne zugestimmt. Es eröffnet dem Ensemble der Staatsoper eine klare, verlässliche und belastbare Perspektive und würdigt deren Arbeit.

Wir erwarten einen architektonisch ansprechenden Baukörper des Interimsgebäudes, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft innovativ verbindet. Das Interim wird eine Grundfläche von ca. 3.500 Quadratmeter umfassen; untergebracht entweder im 82.000 Quadratmeter umfassenden Innenhof oder im Außenbereich der Kongresshalle – die Verwaltung wird uns dazu im nächsten Jahr Vorschläge machen.

Ich freue mich, dass wir mit den Beschlüssen wichtige kulturpolitische Weichenstellungen vornehmen konnten – nach intensiver Debatte, nicht frei von Irrungen und Wirrungen ….

Im Namen der gesamten bündnisgrünen Fraktion wünsche ich Ihnen und euch ein besinnliches Weihnachtsfest – bleiben Sie uns weiterhin freundschaftlich verbunden ….

Es grüßt Sie und euch,

Achim Mletzko, Fraktionsvorsitzender