Seit 1998 wird am 20. November weltweit der Transgender Day of Remembrance begangen. Noch immer brauchen wir ihn. Denn auch in diesem Jahr erreichen uns Nachrichten von ermordeten Trans* Personen – Menschen, die deshalb verfolgt und angefeindet werden, weil ihr Geschlecht nicht dem entspricht, was ihnen von anderen zugeschrieben wird. Wir denken an Ella M., die sich im September 2021 auf dem Berliner Alexanderplatz öffentlich verbrannt hat, nachdem sie erfahren hatte, dass das BAMF ihren Asylantrag abgelehnt mit der Begründung hatte, sie würde im Iran aufgrund ihrer Trans*identität nicht verfolgt.
Gewalt gegen Trans* Menschen gibt es auch in unserem Land. Neben jeder Art von Gewaltverbrechen existiert auch eine Gewalt, die subtiler wirkt und in unserer Gesetzgebung verankert ist: Das Transsexuellengesetz (TSG) regelt seit nunmehr 40 Jahren, wie Menschen, deren Geschlecht von dem bei ihrer Geburt zugeordneten Geschlecht abweicht, Vornamen und Personenstand ändern können. Die dabei einzuhaltende Prozedur wird von Betroffenen als entwürdigend und durchaus gewaltvoll erlebt. „Psychiatrische Zwangsbegutachtung und ein zeitintensives und kostspieliges Gerichtsverfahren zur Änderung von Vornamen und Geschlechtseintrag sind unzumutbar“, erklärt die queerpolitische Sprecherin Uschi Unsinn*Uwe Scherzer.
Seit die WHO Transsexualität 2018 von der Liste der psychischen Störungen gestrichen hat, gibt es weder eine medizinische Grundlage noch eine Rechtfertigung für das Festhalten an Begutachtungsverfahren. „Vom 20.11.2019 bis 20.11.2020 sind uns weltweit 350 Tötungsdelikte von Trans* Personen bekannt. Dieses Jahr werden es nicht weniger sein, und die Dunkelziffer sollte wie immer höher liegen“, erklärt Uschi Unsinn*Uwe Scherzer.
Deshalb lädt das Bündnis gegen Trans- und Homophobie in der Metropolregion Nürnberg zum Gedenken ein:
Am Samstag, 20. November von 19 bis 20 Uhr am Magnus-Hirschfeld-Platz.
„Wir erinnern, wir gedenken, wir wollen diesen Personen ihre Würde zurückgeben“, so Uschi Unsinn* Uwe Scherzer.
Deshalb laden wir Sie herzlich zur Veranstaltung ein und freuen uns auf Ihre Berichterstattung. Bitte beachten Sie, dass die 3G+-Regel sowie Maskenpflicht gelten.
Ihr*e Ansprechpartner*in:
Fraktionsbüro
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