Die Absichtserklärung im aktuellen Entwurf des Koalitionsvertrages, das nationale NSU-Dokumentationszentrum in Nürnberg anzusiedeln, wird von der Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mit großer Zustimmung begrüßt. Dank der Weichenstellung durch die Ampel-Koalition im Bund konnte so ein wichtiger Meilenstein in der bundesweiten Erinnerungskultur und in der Auseinandersetzung mit rechtsextremistischem Terror in Deutschland gesetzt werden.
Die grüne Stadtratsfraktion hat sich seit Jahren intensiv für dieses Vorhaben eingesetzt. Durch zahlreiche Anträge und in enger Zusammenarbeit mit den grünen Abgeordneten in Bund und Land sowie durch kontinuierlichen Dialog mit dem Oberbürgermeister konnte Nürnberg als idealer Standort positioniert werden.
„Jetzt kommt es darauf an, wie wir diese historische Chance nutzen“, erklärt Réka Lörincz, Sprecherin gegen Rechtsextremismus und Rassismus der grünen Stadtratsfraktion. „Wir bringen gerne unsere Kompetenzen und Netzwerke in die Ausgestaltung ein und regen dafür eine gemeinsame Arbeitsgruppe an, einen lokalen Thinktank, in dem Betroffene und ihre Familien, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik parteiübergreifend zusammenarbeiten.“
„Uns ist insbesondere die Vertrauensbildung sehr wichtig“, betont Lörincz. „Dies geht nur, indem wir uns im gesamten Ausgestaltungsprozess an der Perspektive der Betroffenen und deren Familien orientieren.“ Die grüne Fraktion im Stadtrat sieht daher die Ansiedlung des NSU-Dokumentationszentrums nicht nur als Würdigung der bisherigen Aufarbeitungsarbeit in Nürnberg, sondern auch als Verpflichtung: „Wir können nun unter Beweis stellen, diesen wichtigen gesellschaftlichen Prozess sensibel und unter Einbeziehung aller relevanten Akteur:innen fortzuführen. Daneben erhalten wir damit auch die einmalige Chance, unsere erfolgreiche Erinnerungsarbeit über die Landesgrenzen hinweg bekannter zu machen“, ergänzt Cengiz Sahin, Stadtrat der grünen Fraktion im Nürnberger Rathaus.
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Réka Lörincz
