Offener Brief an den Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg und den Vorstand des Klinikums Nürnberg
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrter Herr Prof. Dr. Jockwig,
sehr geehrter Herr Dr. Becke,
gerade in Zeiten der Pandemie zeigt sich, wie wichtig das Klinikum mit all seinen Mitarbeiter*innen für unsere Gesundheitsversorgung ist. Dazu gehören explizit auch die Mitarbeiter*innen der im Jahr 2000 gegründeten Klinikum Nürnberg Service-Gesellschaft (KNSG), die in der Küche, im Transportbereich und als Reinigungspersonal arbeiten.
Im Vergleich zu ihren Kolleg*innen, die bereits vor der Gründung der GmbH am Klinikum tätig waren und einen Tarifvertrag haben, müssen die Mitarbeiter*innen der KNSG viele Nachteile in Kauf nehmen und sich bei gleicher Tätigkeit mit weniger Geld zufriedengeben. Dabei kann es sich um mehrere hundert Euro handeln, auf die die Angestellten monatlich verzichten müssen. Besonders im Alter haben diese Mitarbeiter*innen geringe Rentenansprüche und sind davon bedroht, in die Altersarmut abzurutschen.
Um diese Zweiklassen-Gesellschaft aufzulösen, die von den Mitarbeiter*innen der Service-GmbH oftmals die Ausübung einer weiteren Tätigkeit oder Aufstockung verlangt, könnte das Ingolstädter Beispiel zur Orientierung dienen. Im November 2020 hat der Stadtrat beschlossen, dass die Verwaltung die Mehrkosten für die Vergütung des in den Servicebereichen tätigen Personals nach dem TVöD dauerhaft übernimmt. Dem Beschluss war eine Ermittlung der Mehrkosten unter Einbezug verschiedener Prämissen und Aspekte vorangegangen – unter anderem die aktuelle Altersstruktur, Tarifsteigerungen, Anzahl der Mitarbeiter*innen, tarifliche Arbeitszeit oder Urlaub und strukturelle Anpassungen im Personalbedarf.
Wir bitten Sie daher darum, dass
- das Klinikum eine genaue Ermittlung der Mehrkosten – ähnlich wie Ingolstadt – erstellt, um die Kosten einer Rückführung in den TvÖD zu ermitteln.
- das Klinikum und die Stadt einen Übergang schaffen, um die Gehaltsschere zwischen den Mitarbeiter*innen der KNSG und den Tarifbeschäftigten sukzessive zu schließen und die Arbeitszeiten dem TVöD anzugleichen (38,5-Stunden-Woche).
- die Stadt und das Klinikum kurz-, mittel- und langfristig Perspektiven schaffen.
Ihre Ansprechpartnerin:
Andrea Friedel
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