Gemeinsamer Antrag Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, politbande und DIE GUTEN
Die Situation der Kulturschaffenden in Nürnberg sowie vieler Kunst- und Kulturstätten ist durch den Wegfall einer der wichtigsten Einnahmequellen durch die Corona-Krisen-Beschränkungen – des Verkaufs von Getränken und Eintrittsgeldern – finanziell verheerend. Vielen Kollektiven droht der finanzielle Bankrott in absehbarer Zeit, in vielen Fällen dürften es weniger als 3 Monate bis zur erzwungenen endgültigen Schließung sein! Hilfen lassen oft durch bürokratische Hürden auf sich warten. Gleichzeitig gibt es kaum noch Möglichkeiten für Bürger*innen, Kunst und Kultur in der Öffentlichkeit zu konsumieren.
Daher wollen wir in Zusammenarbeit mit vielen Kulturschaffenden, Kunst- und Kulturinitiativen und Kollektiven sowie den teils angegliederten Gastronomiebetrieben eine Möglichkeit schaffen, um in Eigenregie und unter Einhaltung aller nötigen Hygienemaßnahmen Kunst und Kultur auf Freiflächen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen (z.B. Freiluft-Ausstellungen, Lesungen, begleitende DJ-Sets, Tanztheater, Autorenfilme etc.), Einnahmen durch Eintritte, Spenden und Getränkeverkäufe für die Beteiligten zu generieren sowie eine stärkere Vernetzung in der Krise zu fördern und so die Lage der Szene insgesamt zu stabilisieren – auch in Hinblick auf den angestrebten Titel der Europäischen Kulturhauptstadt im Jahre 2025.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
- Die Erschaffung und Förderung des Projekts „Subkulturdorf“ auf städtischen Grünflächen, wie dem Stadtpark, dem Pegnitzgrund oder der Wöhrder Wiese (weitere geeignete städtische Flächen können unter Einhaltung umwelttechnischer Gesichtspunkte besprochen werden). Dieses Projekt soll Kollektiven, Kunst- und Kulturschaffenden die Möglichkeit geben, sich überlebenssichernde Einnahmen über Gastro- und Spendeneinnahmen zu generieren, Kunst und Kultur wieder in die Öffentlichkeit und den öffentlichen Raum zu bringen sowie das Netzwerk der Kulturschaffenden zu stärken.
- Die Stadt Nürnberg übernimmt alle Aufwände für Infrastruktur sowie Sicherheit und stellt entsprechende Freiflächen sowie ggf. Personal zur Verfügung. Technik und Personal könnten hierbei bei SÖR und den verschiedenen Kulturläden angefragt werden.
- Die Ausarbeitung des Veranstaltungskonzepts „Subkulturdorf“ obliegt den beteiligten Kollektiven, Vereinen und Gastrobetrieben. Dabei ist ein entsprechendes Hygienekonzept mit auszuarbeiten, das dem momentanen „Krisen-Standard“ von Gastronomiebetrieben und Biergärten entspricht. Ebenso soll Müllvermeidung beachtet werden und sollte Einweggeschirr zum Einsatz kommen, dieses aus abbaubarem Material bestehen. Hierbei soll es ggf. Hilfestellung der Verwaltung durch entsprechende Expertise geben.
- Dieses Eventprojekt wird vorläufig zeitlich auf die Sommermonate von Juli bis September begrenzt und kann nach Bedarf verlängert oder wiederholt werden.
- Alle Eintrittsgelder und sonstige Einnahmen über den Gastronomiebetrieb sowie Spenden gehen an die beteiligten Kollektive.
Ihre Ansprechpartnerin:
Natalie Keller
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