Gemeinsame PM: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Landtagsabgeordnete Verena Osgyan sprechen sich eindeutig für die Kongresshalle als Ausweichspielstätte der Nürnberger Staatsoper aus.
Während der Sanierung des Opernhauses Nürnberg muss für die Fortführung des Spielbetriebs und zur Unterbringung der Verwaltung eine Interimsspielstätte gefunden werden, die mindestens zehn Jahre genutzt werden kann. In einer nicht-öffentlichen Sitzung der von der Stadt Nürnberg eingesetzten Opernhauskommission am 28.07.21 wurden neun mögliche Standorte für eine Ausweichspielstätte vorgelegt. Davon blieben die Messe, eine Halle auf dem ehemaligen Schöller-Gelände sowie die Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände als drei mögliche Standorte in der engeren Wahl.
Für Verena Osgyan, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst des Bayerischen Landtags, ist ganz offensichtlich, dass die Kongresshalle die ideale Interimsspielstätte für die Staatsoper darstellt: „Das wäre nun die Gelegenheit für die Stadt, der Staatsoper eine Lösung für die Fortführung des Spielbetriebs während der Sanierung des Opernhauses zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig die Kongresshalle für den Kunst- und Kulturbetrieb zu öffnen. Zögern und Angst sind in der derzeitigen Situation völlig unangebracht und hinderlich. Die Erinnerungskultur in Nürnberg darf nicht dazu dienen, sich aus Angst vor Entscheidungen hinter dem reinen Bewahren eines Status Quo zu verstecken. Nun muss endlich ernst gemacht werden mit der Prämisse, die NS-Hinterlassenschaften rund um das ehemalige Reichsparteitagsgelände durch Kunst und Kultur zu transformieren. Wer könnte das besser als die Staatsoper? Hier muss nun visionär in größeren Dimensionen und Zeiträumen gedacht werden“, so Osgyan. Die Kongresshalle habe zudem den Vorteil, dass sie der Stadt Nürnberg gehört und somit keine zusätzlichen Mietkosten an externe Eigentümer gezahlt werden müssten. Darüber hinaus könnten zusätzliche Fördermittel aus EU-Denkmalschutzprogrammen beantragt werden.
Auch die Vertreter*innen der grünen Stadtratsfraktion in der Opernhauskommission sprechen sich eindeutig für die Kongresshalle als Interimsspielstätte und eine kulturelle Weiternutzung nach Abschluss der Sanierungsarbeiten im Opernhaus aus:
Cengiz Sahin meint: „Die Industrie-Halle auf dem Schöller-Areal müsste mit einer sehr hohen Investition, dem Anforderungsprofil eines Opernbetriebs gerecht, aufgewertet werden. So auch bei den anderen vorgeschlagenen Industriestandorten. Der Bau einer komplett neuen Spielstätte auf dem Messegelände ist in jeder Hinsicht bei der jetzigen Haushaltslage nicht tragbar – da könnten wir uns auch gleich die Konzerthalle leisten. Unter ökologisch-nachhaltigen Gesichtspunkten kann die Ausweichspielstätte nur die Kongresshalle sein, mit der Absicht, diese auch nach der Interimslösung weiter zu nutzen.“
Uwe Scherzer teilt diese Ansicht: „Der grünen Stadtratsfraktion ist es wichtig, dass die Kongresshalle endlich zu einem offenen Ort für die vielfältige Stadtgesellschaft wird. Für die Künstler*innen, die dringend Arbeits- und Präsentationsräume benötigen, würde der Ort zahlreiche Möglichkeiten bieten“.
Natalie Keller, kulturpolitische Sprecherin der Stadtratsfraktion, ergänzt: „Die Stadt muss im Zuge der Überlegungen dazu auch endlich ihre zahlreichen Versprechen, die freie Szene zu unterstützen und nachhaltige Synergien zwischen den unterschiedlichen Kultursparten zu schaffen, einlösen – bisher sind dies nur Lippenbekenntnisse. In diese Entscheidungen müssen auch die Bürger*innen einbezogen werden, denn ein Gesamtkonzept für diesen Ort ist ohne Bürgerbeteiligung undenkbar.“
Die grüne Landtagsfraktion hat die Staatsregierung zudem vor zwei Wochen aufgefordert, über den Sachstand zur Sanierung des Opernhauses Nürnberg und die Planungen für die Interimsspielstätte zu berichten.
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