Im Sinne einer klimaresilienten Stadt und angesichts von Extremwetterereignissen bedürfen vor allem auch Industrie- und Gewerbeflächen einer besonderen Aufmerksamkeit. Deshalb spielen im Masterplan Gewerbeflächen der Stadt Themen wie Klimaresilienz, Extremwetter, Schwammstadt, Renaturierung, Hitzevorsorge, Stadtgrün, nachhaltige Energiekonzepte, Kreislaufwirtschaft etc. eine Rolle. Auch der Masterplan Freiraum, die Begrünungssatzung, der Stadtratsbeschluss „Nürnberg grün und lebenswert erhalten“ sowie der Klimaschutzfahrplan zeigen notwendige Maßnahmen hinsichtlich dieser Herausforderungen auf und beinhalten diesbezügliche Regelungen für private, öffentliche und gewerbliche Bauprojekten.
Dennoch stellen wir fest, dass es – anders als bei privaten und öffentlichen Projekten – bei Gewerbeflächen nicht immer gelingt, diese Regelungen umzusetzen. Kürzlich konnten wir dies in der Stadtratssitzung am 29.01.2025 unter Ö1 bemerken. In der Sigmundstraße/Lenkersheimer Str. wird hier ohne Abstandsflächen ein Gewerbegebiet ausgewiesen bzw. umgewidmet (vgl. Übersichtsplan dazu).
Angesichts der Häufung von Extremwetterereignissen rücken dringliche Schutz- und Vorsorgemaßnahmen für Industrie- und Gewerbeflächen in den Fokus – wie Maßnahmen zur Begrünung von Dächern oder die Ausweisung von Grünflächen, um das Mikroklima zu verbessern. Aber auch die Regenwasserbewirtschaftung, die Nutzung von Photovoltaikanlagen sowie die energieeffiziente Ausgestaltung von Gewerbeflächen sollten in der Umsetzung Beachtung finden.
Wir halten es daher für dringend erforderlich, den Masterplan Gewerbeflächen einer Überprüfung
u. a. auch auf Umsetzung zu unterziehen und diesen mit den Maßnahmen des Klimaschutzfahrplans sowie des Masterplans Freiraums zu harmonisieren. Nicht zuletzt käme dies auch den Anwohner:innen zugute, die in der Nähe solcher Gewerbeflächen leben.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
Die Verwaltung
- erarbeitet eine Anpassung und zeitgemäße Überarbeitung des Masterplans Gewerbeflächen (Stand vom 24.09.2020) und bringt diesen mit dem Masterplan Freiraum und dem Klimaschutzfahrplan – insbesondere in der konkreten Umsetzung – in Einklang,
- untersucht die vorhandene Bebauung der Gewerbeflächennutzung und berichtet über mögliche Potenziale zu Klimaschutzanpassungen (z.B. Dach- und Fassadenbegrünung, Entsiegelung speziell bei Parkplätzen, Schaffung von Baumscheiben und Platz für neue Bäume und PV- Anlagen),
- recherchiert mögliche Förderprogramme zur Umsetzung der Einzelmaßnahmen.
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Ihr Ansprechpartner:
Cengiz Sahin
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