Acht Menschen in bunten Pullovern legen die Hände in der Mitte des Bildes aufeinander

Hannah Busing / Unsplash

Inklusion ist viel mehr!

Ende März fand die städtische Inklusionskonferenz statt. Hauptthema war der im Dezember 2021 beschlossene Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, bei dem auch unsere Stadträtinnen Andrea Friedel und Gabriele Klaßen engagiert mitgearbeitet haben.

Das große Thema der Inklusionskonferenz war Partizipation: „Wir müssen miteinander, nicht übereinander sprechen“, erklärt dazu unsere sozialpolitische Sprecherin Andrea Friedel. Denn je mehr Gelegenheiten zur Kommunikation, zur Beteiligung und zur Begegnung entstünden, desto mehr „Barrieren“ würden abgebaut. Dabei bedeutet Inklusion weit mehr als die Beseitigung von Barrieren im Öffentlichen Raum. Es ist die Schaffung von Bedingungen, sodass Teilhabe für alle möglich ist.

In Aktion kommen

Wie es der Name Aktionsplan schon sagt, stand das konkrete Handeln im Mittelpunkt: Maßnahmen und Fortschritte in vielen Handlungsfeldern wie inklusive Spielplätze, die so gebaut werden, dass alle Kinder Zugang zu den Spielgeräten haben und auch mit ihnen spielen können.

„Dazu müssen wir die Barrieren in den Köpfen der Menschen beseitigen. Die Einstellung der Menschen in unserer Gesellschaft muss sich verändern, um ein Bewusstsein zu erreichen, dass Menschen mit Beeinträchtigung ein Teil unserer Gesellschaft sind“, bekräftigt Gabriele Klaßen, bildungspolitische Sprecherin. Gründe für Barrieren sind insbesondere Berührungsängste, Vorbehalte, Unsicherheit, aber auch  fehlende Informationen und mangelnde Kontakte mit Menschen mit Behinderungen.

Wie kann Inklusion gelingen?

Um eine Veränderung im Bewusstsein der Menschen zu erreichen, müssen wir uns begegnen, im Stadtteil, im Verein oder im näheren Umfeld, am besten schon von klein auf. Deshalb sind Institutionen wie Kitas, Horte, andere ganztägige Betreuungsformate und Schulen als Begegnungsorte für die Wertebildung zentral.

Kinder verstehen, dass jedes Kind anders ist, vielleicht wesentlich selbstverständlicher als wir Erwachsenen. „Dazu müssen die genannten Institutionen personell und räumlich entsprechend ausgestattet werden“, konkretisiert Gabriele Klaßen. Multiprofessionelle Teams sind hierbei äußerst hilfreich. Eine Forderung, die schon oft geäußert, aber noch nie erfüllt wurde.

Es geht um die Menschen

Die aktive Beteiligung, vom Menschen ausgehend, ist also der Schlüssel zu einer inklusiven Gesellschaft. Oft kommt es jedoch gar nicht dazu, dass sich Menschen mit Behinderung fragen können, was sie wollen, was ihnen wichtig ist und was sie richtig gut können. Verschärfend wirkt, dass viele Menschen mit Behinderung in belasteten Lebenssituationen oder in Armut leben.

Selbstvertrauen stärken, Mut machen und individuelle Unterstützung sind daher die wirklich wichtigen Eckpunkte. Denn noch oft finden diese Menschen große Hürden vor“, erklärt Britta Walthelm, grüne Referentin für Umwelt und Gesundheit bei der Stadt Nürnberg.

Inklusion in der Gesellschaft zu ermöglichen, sei ein weiter Weg: „Doch wir haben das Ziel vor Augen und angefangen, diesen Weg gemeinsam mit allen Menschen unserer Gesellschaft zu gehen“, bekräftigt sie.

Infos zum Aktionsplan:

Dieser beinhaltet über 150 Maßnahmen in allen Lebensbereichen unserer Stadtgesellschaft. Viele davon sind bereits umgesetzt und weitere in Planung, ein Prozess, der sich weiterentwickeln muss, im Dialog mit den Betroffenen, beeinflusst von technischen Erneuerungen und Verbesserungsvorschlägen sowie fortlaufend evaluiert.

Ihre Ansprechpartnerin:
Gabriele Klaßen

Ihre Ansprechpartnerin:
Andrea Friedel

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