Mit den vermehrt auftretenden, regenarmen Hitzesommern und sinkenden Grundwasserspiegeln muss der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser uneingeschränkt an Bedeutung gewinnen. Insbesondere bedarf es hier Impulse für eine schonende Verwendung von Trinkwasser sowie eine Weichenstellung für den Einsatz von Regen- und Grauwassernutzungsanlagen. So muss es uns dabei mindestens in öffentlichen Bauvorhaben gelingen, kostbares Trinkwasser nicht für WC-Spülungen und für die städtische Grünbewässerung zu verwenden. Der Plan, das Grauwasser des sanierten Volksbads für die Bewässerung von Bäumen zu nutzen, ist daher sehr begrüßenswert.
Vorbild für städtische Bauvorhaben könnte hier die Jenfelder Au sein, das als erstes Wohnquartier Hamburgs an den Hamburg Water Cycle®, einem effizienten Konzept zur Wassernutzung und Energieversorgung, angeschlossen ist. [1] Regen-, Grau- und Schwarzwasser werden direkt am Ort der Entstehung getrennt, entsprechend entsorgt und verwertet. So wird das Abwasser aus Küche und Bad aufbereitet und wieder dem Kreislauf zugeführt, das Schwarzwasser aus der Toilette wird im nahegelegenen Betriebshof vergärt und zur Stromerzeugung genutzt. Außerdem werden die entstandenen Reststoffe Phosphor und Stickstoff zu Düngemittel verarbeitet. Der dritte Teilstrom, das Regenwasser, fließt in Gräben und Rückhalteteiche und wird unter anderem zur Bewässerung genutzt. Nachdem wir auch in Nürnberg in den kommenden Jahren eine Vielzahl an Stadteilentwicklungsprojekte haben, sollten wir einen nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit Wasser bei den Planungen berücksichtigen.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
- Die Verwaltung prüft die Aufstellung eines ökologisch-nachhaltigen Gesamtkonzepts für anstehende Stadtteilentwicklungsgebiete am idealen Beispiel von Hamburg Water Cycle®, das zum trinkwasserschonenden Umgang animiert und die Nutzung von Regenwasser- und Grauwassernutzungsanlagen fördert.
- Die Verwaltung erarbeitet für eigene Vergaben Rahmenbedingungen und Vorgaben für zukünftige Bauprojekte bezüglich Grau- und Regenwassernutzung.
[1] https://www.hamburgwatercycle.de/

Ihr Ansprechpartner:
Cengiz Sahin

Ihr Ansprechpartner:
Marc Schüller
Verwandte Artikel
Evelyn Eberl
Stadtrundfahrten: Fokus auf emissionsarme/-freie Fahrzeuge
Viele Tourist:innen nutzen die gelben und roten Doppeldecker-Busse, um die Stadt auf bequeme Art und Weise kennenzulernen. So markant diese Busse sind, so sehr häufen sich die Beschwerden über die…
Weiterlesen »
Anna Shvets/Pexels
Welt-Aids-Tag: Prävention braucht die Community
Der diesjährige internationale Welt-Aids-Tag steht unter dem Motto Let Communities lead. Im Mittelpunkt stehen dabei die Communities der Menschen, die mit HIV leben. Wichtig für sie sind dabei Aufklärung und…
Weiterlesen »
Tim Photoguy/Unsplash
Bewerbung für den Europäischen Access City Award
Der Access City Award zeichnet Städte in der Europäischen Union aus, die erfolgreich an der Barrierefreiheit arbeiten und die Teilhabe von Bürger:innen mit Behinderung fördern. Bereits viele europäische Städte haben…
Weiterlesen »