Auch dieses Jahr wirbt die Aidshilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V. wieder um Spenden. Mag die Diagnose HIV-positiv heute zwar kein Todesurteil mehr bedeuten, so sind Menschen, die sich mit dem HI-Virus infiziert haben, nach wie vor vielfachen Diskriminierungen ausgesetzt. Die Zahlen sind erschreckend: 95 Prozent der Teilnehmenden bei einer Befragung der Deutschen Aidshilfe berichten von Diskriminierungserfahrungen in den vergangenen zwölf Monaten – 56 Prozent gaben an, diskriminierende Erfahrungen im Gesundheitswesen gemacht zu haben.
„Die Angst vor diskriminierenden Erfahrungen und Ausgrenzung schreckt immer noch Menschen davon ab, sich frühzeitig testen zu lassen. In diesem Bereich ist noch sehr viel Aufklärungsarbeit nötig“, sagt der queerpolitische Sprecher Uwe Scherzer. Zuversichtlich stimmt aber die Zahl der Neuinfektionen, die von 2.300 im Jahr 2019 auf 2.000 in 2020 gesunken ist. Die gesunkenen Zahlen führt das Robert-Koch-Institut (RKI) unter anderem darauf zurück, dass viele die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) in Anspruch nehmen. Dabei nehmen HIV-negative Menschen ein Medikament ein, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen. „Während im ländlichen Bereich jedoch Praxen mit HIV-Schwerpunkt fehlen, können die Praxen in Nürnberg keine neuen Patient*innen mehr annehmen. Es gilt, diese Defizite so schnell wie möglich zu beseitigen“, so Uwe Scherzer.
Aufklärungsarbeit ist dabei genauso wichtig wie Spenden für die Aidshilfe, damit sie ihrer wichtigen Tätigkeit weiterhin nachgehen kann. Wer sich informieren, engagieren und/oder spenden möchte, findet in den kommenden Tagen hierzu zahlreiche Möglichkeiten:
Bis Donnerstag, 2. Dezember: Infostand der Aidshilfe in der Pfannenschmiedsgasse/Ecke Breite Gasse
Mittwoch, 1. Dezember, 18 Uhr: gemeinsamer Gottesdienst der Aidshilfe Nürnberg-Fürth-Erlangen, Aidsberatung Mittelfranken und Stadtmission in der Jakobskirche
Mittwoch, 1. Dezember, 19 Uhr: Gedenkfeier am Denkraum am Jakobsplatz
Neben dem Solibär Paula gibt es zudem auch deftige Spitzbuben mit süßer Füllung von Hildes Backwut, um das Motto Anders als gedacht nochmals auf besondere Art und Weise erfahrbar zu machen.
Welt-Aids-Tag am 1. Dezember:
Solidarität zeigen – rote Scheife tragen

Ihr*e Ansprechpartner*in:
Fraktionsbüro
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