Der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-und Transphobie (IDAHOBIT) ist der einzige Aktionstag, der weltweit begangen wird. Initiiert hat diesen Aktionstag 2005 eine Privatinitiative in Frankreich, um an den 17. Mai 1990 zu erinnern. An diesem Tag hat die Vollversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschlossen, Homosexualität von der Liste der psychischen Erkrankungen zu streichen – die Streichung von Transsexualität erfolgte erst 28 Jahre später.
Wie wichtig dieser weltweite Aktionstag dabei nach wie vor ist, zeigen insbesondere die Länder Uganda und Iran. So wurde in Uganda ein Gesetz über Sexualstraftaten verabschiedet, das Homosexualität weiterhin kriminalisiert. Erst Anfang Mai 2021 wurde zudem im Iran ein 20-Jähriger von seinem Bruder enthauptet, da er aufgrund seiner Homosexualität nicht zum Militärdienst zugelassen worden war.
Aber auch in Deutschland gibt es noch viel Handlungsbedarf und Aufklärungsarbeit: Wie die Antidiskriminierungsstelle des Bundes in ihrem Jahresbericht 2020 listet, gab es 2020 237 Anfragen im Zusammenhang mit sexueller Identität; im Jahr 2019 waren es noch 148 Anfragen. In der Statistik zum Thema Hasskriminalität listet das Bundesinnenministerium die Entwicklung der Fallzahlen 2001 – 2020 unter „Sexuelle Orientierung“ im Jahr 2020 578 Fälle von politisch motivierter Kriminalität auf – zum Vergleich: 2010 belief sich die Zahl auf 187 Fälle.
„Homo-, bi-, inter- und transsexuelle Menschen brauchen nicht nur Rückhalt, Schutz und Solidarität, sondern insbesondere auch eine breite Öffentlichkeit und Sichtbarkeit. Aus diesem Grund begrüßen wir es sehr, dass auch heute wieder die Regenbogenfahne am Nürnberger Rathaus weht. Zudem freuen wir uns über die Geste von Oberbürgermeister Marcus König, am Magnus-Hirschfeld-Platz einen Kranz niederzulegen“, sagt Uwe Scherzer, queerpolitischer Sprecher, dessen Motto nicht nur heute lautet: „Solidarität mit der queeren Community weltweit. We are family!“
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