Die vielfältige Nutzung des öffentlichen Raums prägt unsere Plätze und Straßen. Damit einher gehen jedoch auch Konflikte und Problemlagen.
Ein Problem stellt beispielsweise der Drogenkonsum im öffentlichen Raum dar, auf den uns in letzter Zeit auch wieder vermehrt Bürger:innen angesprochen haben. In diesem Zusammenhang kommt auch oft die Frage auf, warum es in Nürnberg keine Drogenkonsumräume gibt, so auch zuletzt beim Runden Tisch Jamnitzer Platz. Leider fehlt hierzu in Bayern bislang der politische Wille und damit die rechtliche Grundlage, auch wenn diese Räume aus medizinischer Sicht äußerst sinnvoll wären.
Eine weitere Dimension dieses Problems besteht darin, dass Drogenkonsument:innen seit längerem aus verschiedensten Gründen immer stärker aus dem öffentlichen Raum verdrängt werden. Daraus resultiert eine Vereinzelung dieser und es erschwert den Streetworker:innen, diese überhaupt noch erreichen und damit auch Lösungs- und Hilfsangebote machen zu können.
Das Drogenproblem in unserer Stadt lösen wir nicht durch Verdrängung der Konsument:innen, sondern durch verschiedene unterstützende Maßnahmen. So konnten in Hamburg, Bremen und Berlin schon sehr gute Erfahrungen mit einer passenden Infrastruktur für Drogenkonsument:innen im öffentlichen Raum gesammelt werden. Das können Spritzenabwürfe, Akzeptanzflächen/-orte oder einfach nur Toiletten an öffentlichen Plätzen sein. Es geht hier nicht darum, den Drogenkonsum zu fördern, sondern ihn als Realität anzuerkennen und möglichst gute Lösungen für alle Beteiligten zu finden. Das wäre gerade auch dann besonders wichtig, falls sich die Drogensituation wie in vielen anderen Städten z. B. rund um Crack noch verschärft.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
Die Verwaltung
- berichtet zur niedrigschwelligen Ansprache und Betreuung von Drogenkonsument:innen im öffentlichen Raum in den vergangenen zwei Jahren und insbesondere auch zu den Schwierigkeiten, die Konsument:innen zu erreichen,
- berichtet im Austausch mit Hilfsdiensten wie Lilith und Mudra zu den Möglichkeiten der Einrichtung spezieller, öffentlicher Plätze, die entsprechend auf Drogenkonsument:innen ausgelegt sind, um Risiken für sich und die Öffentlichkeit zu minimieren,
- zeigt Vorschläge zur Verbesserung der Situation vor Ort auf, insbesondere an problematischen Standorten.

Ihre Ansprechpartnerin:
Andrea Bielmeier

Ihre Ansprechpartnerin:
Andrea Friedel