Kinder und Jugendliche, die unsere Schulen besuchen, sind teilweise auch von der Einführung der Bezahlkarten betroffen.
Die Einführung von Bezahlkarten könnte zu einer sozialen Spaltung führen, weil Kinder und Jugendliche sich ausgeschlossen fühlen, wenn sie weniger Bargeld zur Verfügung haben, die Bezahlkarte gar nicht nutzen können oder nicht ausreichend Geld für Materialien zur Verfügung steht. Denn oft reicht der festgelegte Betrag von 50 Euro pro Person – auch mit der zusätzlichen Zahlung für jedes weitere Kind – dafür nicht aus. Für die betroffenen Kinder kann das sehr unangenehm sein, wenn sie merken, dass alle anderen Schüler:innen die Unterrichtsmaterialien haben, nur sie nicht, weil ihre Eltern es alleine nicht schaffen. Es verzögert außerdem einen guten Schulstart, wenn sie ihr Material verspätet oder gar nicht haben.
Zudem können Jugendliche ab 14 Jahren, die mit einer Bezahlkarte bezahlen, den Umgang mit Bargeld weniger gut erlernen. Das kann dazu führen, dass sie weniger bewusst mit ihren Ausgaben umgehen lernen. Die Problematiken der Bezahlkarte, wie Stigmatisierung und dass die Bezahlkarte nicht überall angenommen wird, besteht auch bei dieser Zielgruppe massiv und vermutlich mit noch größeren Auswirkungen auf das gesamte Leben. Technische Ausfälle, wie defekte Kartenlesegeräte oder verlorene Karten, könnten zu Schwierigkeiten führen, wenn Jugendliche plötzlich nicht mehr bezahlen können, weil auch kein Bargeld vorhanden ist. Zusätzlich erschwerend kann wirken, wenn digitale Zahlungsmittel wie Online-Banking oder entsprechende Technologien nicht verfügbar sind.
Eine Ungleichbehandlung und Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen ist durch die Einführung der Bezahlkarte und das geringe Bargeldguthaben zu erwarten.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
Die Verwaltung berichtet,
- wie viele geflüchtete Kinder unter und über 14 Jahren in den Nürnberger Schulen/in den städtischen Schulen von der Einführung der Bezahlkarte betroffen sind,
- wie Schulen mit der Einführung der Bezahlkarten umgehen und welche Erfahrungen sie zu Schuljahresbeginn gemacht haben,
- über Lösungen für Kinder und Jugendliche, wenn die Kosten für Materialien z.B. zum Schuljahresbeginn 50 Euro übersteigen,
- inwieweit durch das Programm Bildung und Teilhabe solche Beträge, wie die Kosten von Arbeitsheften und Material, übernommen werden können.
Ihre Ansprechpartnerin:
Gabriele Klaßen
Ihre Ansprechpartnerin:
Réka Lörincz
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