Am 28. Mai 2020 unterzeichnete der ungarische Staatspräsident János Áder ein Gesetzespaket, das im Artikel zum Personenstandswesen trans- und intergeschlechtlichen Menschen die rechtliche Anerkennung verweigert. Konkret besagt dieser Artikel 33, dass der Personenstandseintrag eines Menschen beim Standesamt künftig nicht mehr das Geschlecht erfasst, sondern das „Geschlecht zur Geburt“ als das biologische Geschlecht definiert und somit – ebenso wie der Vorname – nicht mehr veränderbar ist. Dieses De-Facto-Verbot der rechtlichen Anerkennung von trans- und intergeschlechtlichen Menschen führt zu enormen alltäglichen Auswirkungen für die davon betroffenen Personen.
„Diese Diskriminierung verurteilen wir aufs Schärfste. Jedoch verwundert es uns gleichermaßen, dass die Stadt Nürnberg über dieses unsägliche Gesetz hinwegsehen kann und nun dem ungarischen Außenminister Péter Szijjártó morgen einen Eintrag ins Goldene Buch der Stadt gewährt“, sagt Stadtrat Uwe Scherzer, der sich als Polit-Dragqueen Uschi Unsinn für die Rechte der LGBTIQ-Community einsetzt.
„Der Eintrag in das Goldene Buch ist eine Ehrung für den ungarischen Außenminister und dessen Regierung, die wir in der Stadt des Friedens und der Menschenrechte nicht mittragen können. Die Stadt sollte einem Staat, der die universellen Menschenrechte seiner Bürger*innen nicht schützt, kritischer gegenübertreten.“

Ihr*e Ansprechpartner*in:
Uwe Scherzer/Uschi Unsinn
Verwandte Artikel
Arnaud Mesureur / Unsplash
Radrennbahn: Wir wollen mehr!
Wir wollen mehr Baumschutz für die Radrennbahn. Mit Blick auf den Klimabericht Bayern wiegt der Verlust der vielen alten Bäume umso schwerer: massive Erwärmung, verändertes Bioklima, steigende Hitzebelastung in den Städten und Tropennächte mit über 20 Grad. Auch der Aspekt der sozialen Vielfalt muss unbedingt Beachtung finden.
Weiterlesen »
Lilzidesigns / Unsplash
Respekt zeigen: Tariferhöhungen auszahlen
Die grüne Stadtratsfraktion fordert die Stadtspitze auf, mit der VKA eine Einigung zu finden, sodass es zur pünktlichen und rechtskonformen Auszahlung zum 1. April kommt.
Weiterlesen »
Miguel Bruna / Unsplash
Equal Pay Day: Mehr als „gleiche Arbeit – gleicher Lohn“
Die Corona-Krise ist nicht geschlechtsneutral: Frauen leisten den Großteil unbezahlter Care-Arbeit oder schlecht bezahlter Jobs.
Weiterlesen »