Pressemitteilung
Die Privatschule Regina Stein ist für rund 70 Schüler*innen ein einzigartiges Förderzentrum mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung. Das sind rund 30 Prozent der Plätze für Kinder mit seelischer Behinderung oder drohender seelischer Behinderung in Nürnberg. Die Schule unterrichtet nach einem stringenten Konzept, das auf verhaltensmodifizierenden Strategien aufbaut und kommt fast ohne zusätzliche Schulbegleiter aus.
Nicht nur Kindern finanzstarker Eltern, die sich ein Schulgeld leisten können, sollte der Besuch ermöglicht werden. Über mehrere Jahrzehnte war es für den Träger kein Problem, die Schule auf einer gesunden wirtschaftlichen Basis ohne Schulgeld zu betreiben. Bis 2015, denn dann wurden die Finanzierungsmöglichkeiten gesetzlich massiv eingeschränkt, so dass die Schule zwar ihrem Versorgungsauftrag vollumfänglich nachkommt, dabei jedoch von der öffentlichen Hand nicht mit den notwendigen Mitteln unterstützt wird. Die nun aufgrund von Auflagen zu Brandschutz und Barrierefreiheit entstehenden zusätzlichen Sanierungskosten in Höhe von 2 Mio. Euro können vom Trägerverein nicht finanziert werden. Die Regierung von Mittelfranken wird diese Kosten ebenso nicht übernehmen, die Suche nach einem anderen Schulgebäude verlief erfolglos.
Die Schule wird ihren Betrieb daher voraussichtlich einstellen. Dazu haben uns zahlreiche Briefe von Eltern erreicht. Die Schließung hätte für die Stadt Nürnberg neben den sozialen Nachwirkungen auch erhebliche finanzielle Folgen: Die 70 Schüler*innen müssten auf die Regelschulen verteilt werden, die schon jetzt massiv überlastet sind. Auch Schulbegleiter*innen und nachmittägliche Betreuung müssten gefunden und finanziert werden.
Wir sprechen uns dafür aus, dass Grundschulen wohnortnah und inklusiv sind. Allerdings sind derzeit die Bedingungen dafür weder personell noch räumlich erfüllt: „Wir können nicht so tun, als gäbe es diese Kinder nicht. Sie haben ein Recht auf adäquate Versorgung. Deshalb fordern wir alle zuständigen und mit dem Thema betrauten Stellen auf, nochmals intensiv diverse Möglichkeiten eines Erhalts der Regina Stein Schule zu prüfen“, erklärt dazu die bildungspolitische Sprecherin der grünen Rathausfraktion, Gabriele Klaßen.

Ihre Ansprechpartnerin:
Gabriele Klaßen
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