Nürnbergs Haushalt befindet sich in einer sehr schwierigen Lage: Corona, der Ukraine-Krieg und die Energiekrise zwingen die Stadt zu drastischen Sparmaßnahmen, die ausnahmslos jedes Referat betreffen. Bei allem Verständnis, die diese Einschränkungen mit sich bringen – und die auch nötig sind, damit Nürnberg handlungsfähig bleibt – so dürfen die Einsparungen nicht zu Lasten von Kindern und Jugendlichen gehen: „Wir wissen um das Ringen um jede einzelne Stelle seitens des Sozialreferats und den Kampf um die Aufrechterhaltung einer qualitativen Betreuung“, sagt Gabriele Klaßen, bildungspolitische Sprecherin und Mitglied im Jugendhilfe-Ausschuss.
Daher sei es umso wichtiger, dass die Qualität der Betreuung, ein Pool von Vertretungskräften und gesicherte Nachbesetzungen von (Schul-)Sozialpädagog*innen, aber auch Präventionsangebote sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiterhin gesichert sind. Fachkräfte sind zwar von den Kürzungen ausgenommen, dennoch bedarf es neben dem sicheren Erhalt von Strukturen weiterhin auch den Fortbestand von Anlaufstellen für Jugendliche und den Weiterbetrieb von Einrichtungen, die Familien und Menschen mit Fluchtgeschichte unterstützen. „Wir müssen Präventionsmaßnahmen in dieser Situation aus- und nicht abbauen“, so Gabriele Klaßen.
„Je weniger Angebote es für Kinder und Jugendliche gibt, die durch die Einsparungen zusätzlich noch an Qualität einbüßen, desto mehr Probleme schaffen wir dadurch. Insbesondere wegen der Corona-Jahre gibt es unter anderem einen umfangreicheren Bedarf für junge Menschen mit psychischen Krankheiten. Dieser ist bereits mit den aktuellen Mitteln kaum zu stemmen – mit zusätzlichen Kürzungen verschärft sich dieses Problem weiter“, erklärt Andrea Bielmeier, ebenfalls Mitglied im Jugendhilfe-Ausschuss sowie Mitglied in der Kinderkommission. Dabei gehe es nicht nur um die wegfallenden Angebote, sondern auch darum, dass die Fachkräfte über das normale Maß hinaus belastet werden und sich somit mittelfristig eine Negativ-Spirale in Gang setzt.
Wir haben eine große Verantwortung unseren Kindern und Jugendlichen gegenüber und bitten deshalb darum, den Bereich der Jugendhilfe im Hinblick auf die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche, aber auch hinsichtlich der Fachkräfte nochmals zu überprüfen und eine Verbesserung der Bedingungen vorzunehmen.
Ihre Ansprechpartnerin:
Andrea Bielmeier
Ihre Ansprechpartnerin:
Gabriele Klaßen
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