Ein VAG-Bus an der Haltestelle Nürnberg Hauptbahnhof, im Hintergrund die Nürnberger Altstadt

Claus Felix

Keine Kürzungen beim Busverkehr: Nachhaltige Mobilität statt Verkehrswende rückwärts!

Die grüne Stadtratsfraktion Nürnberg spricht sich entschieden gegen die von der Stadtverwaltung geplanten Kürzungen im Busverkehr der VAG aus. Diese betrifft zum Teil ganze Linien und soll am 11. Dezember 2024 im Stadtrat beschlossen werden. Bereits in der Novembersitzung war es auf grüne Initiative gelungen, den Beschlussvorschlag zu stoppen – doch nun steht das Thema erneut auf der Tagesordnung.

„Die Einsparungen von etwa zwei Millionen Euro jährlich im Busangebot der VAG bedeuten

massive Mobilitätseinschränkungen und den Verlust von über 300.000 Fahrgästen. Besonders hart trifft es junge Menschen, Arbeiter:innen in den Gewerbegebieten Beuthener Straße und Südwestpark, ältere Menschen sowie mobilitätseingeschränkte Personen“, warnt Alexander Kahl, Sprecher für öffentlichen Verkehr der grünen Stadtratsfraktion.

Erhebliche Streichungen im Busverkehr

Die Pläne umfassen unter anderem die komplette Einstellung der Linien 49 und 84, die Verkürzung der Linie 31 sowie erhebliche Angebotsreduzierungen auf den Linien 34, 51, 52, 55, 57, 62, 69 und 82. Zu bestimmten Tageszeiten soll das Fahrtenangebot dort halbiert werden: „Statt den ÖPNV attraktiver zu machen, werden Fahrgäste vergrault. Das widerspricht unseren Zielen des vom Stadtrat beschlossenen Mobilitätsbeschlusses und damit der Verkehrswende, der Staureduzierung und des Klimaschutzes in Nürnberg. Das schadet unserer Stadt und unserer Lebensqualität“, betont Mike Bock, verkehrspolitischer Sprecher. Auch den Versuch der Verwaltung, den längst überfälligen und nun endlich vorgesehenen Ausbau des Straßenbahnnetzes gegen den Busverkehr in den äußeren Stadtteilen auszuspielen, lehnt die Fraktion entschieden ab.

„Den ÖPNV in weiten Teilen Nürnbergs zu schwächen, gleichzeitig aber am milliardenschweren sogenannten kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs festzuhalten, ist der falsche Weg“, sagt Alexander Kahl. Zusätzlich üben die Grünen deutliche Kritik am Entscheidungsprozess: Weder der Stadtrat noch relevante Verbände oder betroffene Bürgervereine wurden offenbar bislang eingebunden. „Ein so gravierender Einschnitt in die Mobilität der Nürnberger:innen darf nicht im Alleingang beschlossen werden. Transparenz und eine ehrliche Diskussion über die Prioritäten unserer Stadt sind unverzichtbar“, fordert Mike Bock.

Daher wird sich die grüne Stadtratsfraktion in der Ratssitzung am 11. Dezember 2024 entschieden gegen die Kürzungen stellen. „Wir stehen fest zu unserem Ziel, den öffentlichen Nahverkehr in Nürnberg zu stärken, nicht zu schwächen. Wir hoffen, dass sich auch die Rathauskooperation von CSU und SPD gegen die Angebotsstreichungen ausspricht. Denn eine zukunftsfähige Stadt braucht einen leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr – für alle Menschen und in allen Stadtteilen“, so Kahl abschließend.

Stadtrat Alexander Kahl

Ihr Ansprechpartner:
Alexander Kahl

Stadtrat Mike Bock

Ihr Ansprechpartner:
Mike Bock

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