Gemeinsamer Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, politbande und Die Guten
Seit Monaten ist die Situation der Kulturakteur*innen desaströs – zahlreiche Künstler*innen stehen seit Beginn der Pandemie vor dem Aus. Zu dieser bereits sehr angespannten Situation kommt nun aber nicht nur, dass Nürnberg den Titel der Kulturhauptstadt 2025 nicht holen konnte, sondern auch die (vor)schnelle Entfernung der Regenbogenfarben an der Steintribüne – ohne jegliche Vorab-Debatte. Weiterhin stehen mehrere alteingesessene Künstler*innenateliers vor Kündigungen und der verzweifelten Suche nach neuen Räumlichkeiten. Dies sorgt zusätzlich für hitzige Diskussionen um den Stellenwert und die Beteiligung der Kulturakteur*innen in Nürnberg. Nürnbergs Kulturszene ist (noch) reich und will ihre Stadt (noch) mitgestalten. Um dies jedoch zu ermöglichen, müssen die Verwaltung und der Stadtrat nun handeln und sich in der derzeitigen Pandemiezeit – gemeinsam mit Nürnberg Kulturakteur*innen – einen breiten und vielfältigen Überblick über die Nöte der Nürnberger Kultur verschaffen, Problemlagen eruieren und etwaige Unterstützungsmöglichkeiten erarbeiten.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
- Das Kulturreferat organisiert – sobald ein Ende des Lockdowns absehbar ist bzw. bis spätestens Ende März – gemeinsam mit dem Oberbürgermeister, der 2. Bürgermeisterin, dem Wirtschaftsreferenten und der Gesundheitsreferentin unter Einbeziehung einer externen Moderation eine öffentliche Informations- und Diskussionsveranstaltung für Kulturakteur*innen in Nürnberg. Ziel ist, sich einen Überblick über die Sorgen und Nöte zu verschaffen und eventuelle Lösungsstrategien zu erarbeiten. Der Kreis der Teilnehmer*innen soll sich zusammensetzen aus bestehenden, auch migrantischen, Kulturvereinen, Bandleadern, Solo-Selbstständigen aus der Kulturszene (Musiker*innen, Chorleiter*innen, Theaterleiter*innen, etc.), Clubbetreiber*innen, Selbstständige aus der Kulturzulieferbranche (Veranstaltungstechniker*innen, Druckereien), Vertreter*innen von städtischen Kultureinrichtungen und Museen (z. B. Kunstvilla, Kulturläden etc.) und der Verwaltung. Neben der Einladung von bekannten Akteur*innen wie beispielsweise den freien Theatern, den Mitgliedern des Runden Tisches zur Corona-Bedarfsanalyse oder anderen geförderten Initiativen und Institutionen, soll öffentlich über alle möglichen Kanäle zu diesem Dialog und Diskursformat aufgerufen werden.
- Die Verwaltung berichtet im nächsten Kulturausschuss über die zeitliche und inhaltliche Umsetzung dieser Informations- und Diskussionsveranstaltung.
- Sollte das Forum aufgrund der aktuellen Pandemiesituation nicht analog umsetzbar sein, sorgt die Stadt alternativ für ein adäquates Online-Format.
- Nach der Veranstaltung berichtet die Verwaltung in regelmäßigen Abständen und transparent darüber, welche Anregungen und Ideen konkret besprochen wurden und wie mit den jeweiligen Themen weiter verfahren wird.
Ihre Ansprechpartnerin:
Natalie Keller
Verwandte Artikel
Christian Dubovan / Unsplash
Ausgabe von Greenbonds: Sinnvolles Instrument kommunaler Haushaltspolitik?
Unsere Stadt hat sich ehrgeizige und zugleich notwendige Klima- und Umweltschutzziele gesetzt, die keinen Aufschub mehr dulden (z.B. Klimaneutralität bis 2035, Masterplan Freiraum, Mobilitätspakt oder Kreislaufwirtschafts-Konzept). Gleichwohl stehen wir bei…
Weiterlesen »
Stefan Brending Benutzer:2eight/wikipedia/ https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/legalcode
Sanierungsbedarf bei Nürnbergs Kultureinrichtungen: Bericht und Konzept gefordert
Die kulturellen Einrichtungen der Stadt Nürnberg wie Museen, Ausstellungshäuser, die Meistersingerhalle und Kulturläden machen unsere Stadt vielfältig und bunt. Sie spiegeln auch die Lebensqualität einer lebendigen Großstadt wider, weshalb ihr…
Weiterlesen »
Tian Kuan/Unsplash
Juraleitung-Tunnel in Katzwang: Potenzial für Energiegewinnung nutzen
Ein Teil der Juraleitung wird unterirdisch in zwei Tunneln durch Katzwang verlaufen. Diese erstrecken sich jeweils über 2,3 Kilometer, in denen je sechs Stromkabel verlaufen. Bereits bei mittlerer Beanspruchung können…
Weiterlesen »