Geht es um den Frankenschnellweg, stellt die Verwaltung seit Jahren zwei Zahlen gegenüber: Wird die Schnellstraße ausgebaut, könnte die Stadt eine Förderung von rund 80 Prozent der Kosten erhalten. Der Eigenanteil beliefe sich somit auf 135 Millionen Euro. Bei einer konservativen Sanierung müsste die Stadt Kosten in Höhe von 100 Millionen Euro schultern – ohne finanzielle Unterstützung seitens des Landes Bayern. Wie sich die Kosten der beiden Szenarien jedoch konkret zusammensetzen, darüber gibt es nur vage Aussagen. Auch eine Nachfrage bei der Verwaltung ergab keine Klarheit, sondern lediglich Verweise auf vergleichbare Projekte:
„Bei Vorhaben mit diesen Ausmaßen muss unbedingt Klarheit bezüglich der Kalkulationsgrundlage bestehen. Wenn es vergleichbare Projekte gibt, sollte auch eine Darstellung der einzelnen Kostenstellen möglich sein“, sagt Andrea Bielmeier, Sprecherin für Stadtentwicklung.
In einem Antrag fordert sie nun zusammen mit Marc Schüller, dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden, dass die Verwaltung darlegt, in welcher Höhe sich die Kosten für beide Szenarien – Ausbau und Sanierung – belaufen, wie hoch die Förderung des Freistaats im Falle des Ausbaus tatsächlich ist und welche Betriebs- und Unterhaltungskosten nach der Sanierung jährlich zu erwarten sind.
Marc Schüller erwartet Klärung: „Seit Jahren wirbt die Stadt für den Ausbau und bemüht dabei Zahlen, deren Zusammensetzung in keiner Weise nachvollziehbar sind. Die gebetsmühlenartige Wiederholung der Summen führt aber nicht dazu, dass die Kostenaufstellung transparenter wird. Es ist an der Zeit, die realen Kosten zu veröffentlichen. Unabhängig davon stellt sich die Frage, wie sinnvoll dieses Mammutprojekt hinsichtlich der dringend erforderlichen Verkehrswende ist.“

Ihre Ansprechpartnerin:
Andrea Bielmeier

Ihr Ansprechpartner:
Marc Schüller
Verwandte Artikel
Zero Take/Unsplash
Altstadtring für den Radverkehr: Wir bleiben dran!
Der Ausbau des Altstadtrings für den Radverkehr bleibt ein zentrales Anliegen der Verkehrspolitik. In der Sitzung des Verkehrsausschusses am 16. Januar 2025 wurde unser Antrag diskutiert, das Radwegeplanungsprogramm 2025 so…
Weiterlesen »
Claus Felix
Pressemitteilung: CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN legen Kompromissangebot bei VAG-Einsparungen und Sozialticket vor
Die drei großen Fraktionen im Nürnberger Rathaus haben zusammen einen Kompromissvorschlag für die Einsparmaßnahmen bei der VAG erarbeitet. Auch in der Frage des Sozialtickets haben die drei Fraktionsvorsitzenden ein Angebot…
Weiterlesen »
Claus Felix
Keine Kürzungen beim Busverkehr: Nachhaltige Mobilität statt Verkehrswende rückwärts!
Die grüne Stadtratsfraktion Nürnberg spricht sich entschieden gegen die von der Stadtverwaltung geplanten Kürzungen im Busverkehr der VAG aus. Diese betrifft zum Teil ganze Linien und soll am 11. Dezember…
Weiterlesen »