Urban Gardening in Nürnberg stärken

Frisches Gemüse
Markus Spiske/Unsplash

Urbane Gemeinschaftsgärten sind in Nürnberg nicht nur äußerst beliebt, sondern auch Experimentier- und Partizipationsräume für ein gutes Leben in der Stadt. Die Vorteile sind vielfältig und breit gelagert: Sie bieten auf oftmals ungenutzten Brachflächen Platz für den – zum Teil ökologischen – Anbau von Gemüse und Obst, fördern den Gemeinschaftssinn und sind äußerst aktiv in der Umweltbildung.

Daneben trägt Urban Gardening zur Verschönerung des Stadtbildes bei, verbessert das Stadtklima und stellt damit eine wichtige Anpassungsmaßnahme an den Klimawandel dar. Zudem sind diese Gärten – wie auch unsere Kleingartenanlagen – Orte der Biodiversität und Begegnung, sie bieten einen Freiraum und eine hohe Aufenthaltsqualität für die Stadtbewohner:innen. Dabei spielen diese frei zugänglichen Räume ohne Konsumzwang auch für unsere demokratische und plurale Stadtgesellschaft eine wichtige Rolle. Denn hier gestalten die Menschen vor Ort ihre Stadt aktiv mit.

Vielfältige Urban-Gardening-Szene mit ebenso vielfältigen Problemen

Auch in Nürnberg gibt es eine vielfältige Urban-Gardening-Szene, die vielen Bürger:innen auf unterschiedliche Art und Weise Teilhabe ermöglichen. Dennoch ist die Lage urbaner Gärten häufig rechtlich und finanziell prekär, da sie sich hauptsächlich über Spenden und Projektförderungen finanzieren. Zudem sind die Flächennutzungen oftmals nur befristet oder als Zwischennutzung angelegt. Ein großes Problem stellen wechselnde Ansprechpartner:innen in der Stadtverwaltung sowie ein nahezu undurchschaubares Dickicht an sich teilweise widersprechenden Regelungen dar.

Es gibt zwar das Projekt Essbare Stadt, ein von der Stadt Nürnberg gefördertes Projekt, das Neugründungen unterstützt und berät. Die finanziellen Ressourcen erlauben allerdings keine adäquate Betreuung, sondern basieren stark auf dem ehrenamtlichen Engagement aller Beteiligten.

Deshalb: Verbesserung für die urbanen Gärten

Daher möchten wir Nürnberg zu einer „gartengerechten“ Stadt machen, die auch ein Mitgestaltungsrecht der Bürger:innen einschließt. Das konnte beispielsweise in Kassel, Hamburg, Berlin und Paris schon erreicht werden (z. B. durch feste Ansprechpartner:innen, Fachberatungs-stellen und sehr einfach gehaltene Homepages für Interessierte, die alle Informationen zusammenfassen, wie hier im Link in Paris).

Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:

Die Verwaltung

  • berichtet zur bestehenden Urban-Gardening-Struktur und  -Projekten, den positiven Effekten sowie Herausforderungen für Gärtner:innen und Stadtgesellschaft,
  • entwickelt ein gesamtstädtisches Konzept, das die Einrichtung neuer Urban-Gardening-Projekte, den Erhalt bestehender Gärten sowie die Information, Vernetzung und Beratung zum Ziel hat,
  • macht die bestehenden Regelungen einfach und transparent für Interessierte zugänglich,
  • prüft die Möglichkeiten einer dauerhaften Personalstelle für die Konzepterstellung und Koordination und
  • prüft im Rahmen dieses Konzepts die Integration in die Strukturen der städtischen und weiteren Umweltbildung beispielsweise an Schulen und Kitas.
Stadträtin Xenia Mohr

Ihre Ansprechpartnerin:
Xenia Mohr

Stadtrat Marc Schüller, stellvertretender Fraktionsvorsitzender

Ihr Ansprechpartner:
Marc Schüller

Status: offen