Fachkräftemangel und ein hoher Krankenstand zwangen die VAG im Herbst und Winter immer wieder dazu, Fahrten zu streichen. Im November gab es daher für viele Wochen einen ausgedünnten Sonderfahrplan – einen weiteren wird es ab 16. Januar voraussichtlich bis Mai 2023 geben.
„Die Leidtragenden sind die Fahrgäste, die vor allem in den Außenbezirken und in den Abendstunden oftmals sehr lange, manchmal auch vergeblich warten“, sagt Mike Bock, verkehrspolitischer Sprecher. „Insbesondere für kranke oder mobilitätseingeschränkte Menschen stellt dies eine immense Einschränkung ihrer Mobilität dar.“ Das Problem sei unter anderem auch, dass es bei Änderungen und Ausfällen teilweise an Informationen seitens der VAG fehle.
„Für eine gelingende Verkehrswende und die Erreichung der damit verbundenen Ziele der Klimaneutralität und der Steigerung der Lebensqualität in Nürnberg sind jedoch eine gute Kommunikation und ein zuverlässiger Fahrplan die Grundvoraussetzung. Wir dürfen niemanden an der Haltestelle stehen lassen“, appelliert Alexander Kahl, Mitglied im Verkehrsausschuss.
Mit einem Antrag bitten die Stadträte nun darum, dass die VAG zur aktuellen Personalsituation und zum angekündigten Sonderfahrplan berichtet. Des Weiteren fordern sie einen Bericht darüber, wie die Einschränkungen abgewogen wurden– denn während es in manchen Stadtteilen keine Streichungen gibt, wird in anderen das Angebot teilweise halbiert.
Unser Ziel ist es dabei, die VAG bei der Herausforderung hinsichtlich des Fachkräftemangels und in ihrem Bestreben, eine flexiblere und robustere Infrastruktur (bspw. längere Busse und Bahnen, um Ausfälle kompensieren zu können) sowie attraktivere Arbeitsbedingungen zu schaffen, so gut wie möglich zu unterstützen.
Im Fokus soll dabei nicht nur der Erhalt des vorhandenen Angebots, sondern auch dessen Ausweitung stehen, damit mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr nutzen. Dies ist mit Blick auf das kommende 49-Euro-Ticket und zwei neuer Straßenbahnlinien noch in diesem Jahr umso wichtiger.
Ihr Ansprechpartner:
Mike Bock
Ihr Ansprechpartner:
Alexander Kahl
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