Der Silbersee Nürnberg vor einem bewölkten Himmel, im Vordergrund das Warnschid "Baden verboten! Lebensgefahr".

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Altdeponie Silberbuck und Silbersee – aktueller Sachstand

Der Silbersee im Volkspark Dutzendteich ist ein idyllischer Ort. Er ist Lebensraum für unzählige Arten von Vögeln und Amphibien, ja sogar Fische erkennt man mit bloßen Augen im Gewässer. Bekanntlich führt allerdings die Auswaschung von Schadstoffen der nebenliegenden nicht abgedichteten Altdeponie Silberbuck sowie die damalige Aufschüttung der tiefen Baugrube mit Problemmüll unter anderem zu einer Anreicherung von Schwefelwasserstoff im Silbersee. Ausgasungen von Schwefelwasserstoff sind für Badende lebensgefährlich, das Baden im Silbersee ist daher verboten.

Die umgreifende Unkenntnis der Historie, das Ignorieren der Badeverbots-Schilder, der Drang nach Draußen in Corona-Zeiten, der große Druck auf unsere Grünanlagen allgemein und die durch den Klimawandel zunehmenden Hitzetage des Sommers ergeben perspektivisch eine nicht ungefährliche Situation für Bürger*innen am Silbersee. Trotz der aufgestellten Verbots-Schilder wird von Badenden berichtet, Bürger*innen ziehen eine privat bezahlte Wasseranalyse in Betracht, um die Belastung mit Schwefelwasserstoff zu verifizieren. Offensichtlich gibt es ein starkes Bedürfnis, den Silbersee als Badesee zu gewinnen.

Zu all dem stellt sich grundsätzlich die Frage, ob die Schadstoffbelastungen langfristig wirklich lokal begrenzt bleiben oder ob das Areal um den Silberbuck einer „tickenden Zeitbombe“ gleicht.

Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:

  • Die Verwaltung ermittelt die aktuelle Konzentration problematischer Stoffe im Wasser des Silbersees, leitet die Gefährlichkeit des Badens im Silbersee daraus ab und berichtet darüber.
  • Die Verwaltung erarbeitet ein Konzept zur weiteren Absicherung des Silbersees und stellt dieses im Stadtrat vor. Dabei geht sie auch darauf ein, wie den Bürger*innen die Gefährlichkeit des Gewässers bewusster gemacht werden kann und bezieht Überlegungen zur Positionierung, Ausführlichkeit und Mehrsprachigkeit der vorhanden Hinweis- und Verbotsschilder mit ein.
  • Die Verwaltung prüft auf aktuellen Handlungsbedarf bezüglich der nicht abgedichteten Altdeponie Silberbuck im Rahmen der Wasser- und Bodenschutzgesetze und berichtet darüber.
  • Die Verwaltung gibt Auskunft über die zukünftig möglichen umweltbelastenden Szenarien bezüglich der nicht abgedichteten Altdeponie Silberbuck, insbesondere darüber, ob eine Ausbreitung der Belastungen durch tiefe Wasserströme erfolgen könnte.
Bild von Marc Schüller

Ihr Ansprechpartner:
Marc Schüller

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