Die langen Wartezeiten und der große Bearbeitungsstau im Einwohnermeldeamt betreffen auch die Verlängerung und Beantragung von Kinderreisepässen: Es gibt weder freie Termine für eine Neubeantragung noch ist eine Verlängerung des Reisepasses unter einer Vorlaufzeit von drei Monaten möglich.
Dieser Missstand betrifft viele Familien – insbesondere jene, für die Familienurlaub endlich wieder denkbar und realistisch erscheint oder die ihre Teilfamilien nach langer Zeit in ihren Herkunftsländer besuchen möchten.
Nachdem Kinderreisepässe nur ein Jahr gültig sind, muss für die Verlängerung nach aktuellem Stand drei Monate vor Ablauf ein Termin vereinbart werden. Verpasst die Familie diese – sich stetig ändernde – Frist, muss man gleich einen neuen Reisepass beantragen. Dies bedeutet jedoch mehr Verwaltungsaufwand für die Stadt und mehr als doppelte Gebühren für den Antragsteller.
Da das Kind, für das der Reisepass benötigt wird, persönlich anwesend sein muss, stellt auch der offene Mittwoch keine adäquate Lösung dar, da es unzumutbar ist, sich mit Kindern in die lange Schlange zu stellen und die Wartezeit in Kauf zu nehmen.
Es ist davon auszugehen, dass mit der voraussichtlichen Lockerung der Corona-Maßnahmen viele Familien schnell in die Reiseplanung einsteigen und Kinderpässe, die während der Pandemie keine allzu hohe Priorität hatten, beantragen werden.
Um die zugespitzte Situation schnell und effektiv zu lösen, stellen wir im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
- Die Stadt Nürnberg richtet Aktionstage ein, an denen ausschließlich Kinderreisepässe ausgestellt und verlängert werden.
- Ergänzend dazu öffnet die Stadt Nürnberg ein tägliches Kontingent ausschließlich für die Kinderreisepässe.
- Die Verwaltung prüft die Möglichkeit, den Bürgerkoffer (siehe unseren Antrag vom 11.02.2022) speziell für Kinderreisepässe einzusetzen und dezentrale Aktionstage an Kindertageseinrichtungen zu organisieren.
- Die Verwaltung initiiert eine Kommunikationskampagne und sorgt somit für rechtzeitige und ausreichende Informationen für betroffene Familien.
Ihre Ansprechpartnerin:
Réka Lörincz
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