Gemeinsamer Antrag von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und politbande
Während der Corona-Pandemie wurde unter anderem durch zahlreiche Open-Air-Kulturformate der lokalen Kultur- und Kunstszene (beispielsweise die “Kulturoase“) deutlich, dass die Stadt Nürnberg eine Vielzahl von Open-Air-Flächen für unterschiedlichste Nutzungen benötigt.
Doch hat die Pandemie nicht nur den Mangel an Ausweichflächen sichtbar gemacht, sondern zugleich auch erhebliche Nutzungskonflikte, Übernutzung, als intransparent empfundene Vergabeverfahren, ungenutzte Potenziale und Genehmigungshürden rund um die Nürnberger Open-Air-Flächen in den Fokus gerückt. So konnten freie, nicht-kommerzielle Veranstalter*innen bislang nur selten Flächen bespielen, welche zudem nur mangelhafte Eigenschaften aufwiesen. Hinzu kommt, dass die Veranstalter*innen langwierige Genehmigungsformate auf sich nehmen mussten. Im Gegenzug standen vor allem für städtische und kommerzielle Veranstaltungen innerstädtische Flächen zur Verfügung.
Generell wird es mit zunehmender Verdichtung der Stadt und den stetig knapper werdenden Räumlichkeiten immer schwieriger, weitere Flächen für Open-Air-Veranstaltungen zu finden. Um ein faires Zusammenspiel kommerzieller, unkommerzieller und institutionalisierter Akteur*innen für eine bessere Nutzung der ohnehin knappen städtischen Flächen und Räume zu erreichen, bedarf es einer guten Abstimmung dieser Akteur*innen untereinander.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
- Die Verwaltung ermittelt Bedarfe und Angebote für ein Open-Air-Flächen-Konzept.
- Die Verwaltung entwickelt für die Vergabe solcher Plätze eine Richtlinie und holt sich bei der Entwicklung die Expertise von kommerziellen, nicht-kommerziellen und institutionalisierten Akteur*innen ein.
- Die Verwaltung lädt hierzu die zuständigen Referate mit Fachstellen, Verbände, Vertreter*innen der freien Veranstalter*innen (Veranstaltungskollektive) sowie Gesellschaften, die Open-Air-Flächen anbieten, in einem geeigneten Format zum Austausch ein.
Der Kulturausschuss beziehungsweise der Stadtrat informiert noch vor Sommerbeginn 2022 über erste Ergebnisse bezüglich der Bedarfe und der Entwicklung eines solchen Open-Air-Konzeptes.

Ihre Ansprechpartnerin:
Natalie Keller
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