Mädchen mit rosa Mundschutz lehnt an Tür und drückt Buch und Bleistift an sich

Kelly Sikkema/Unsplash

Keine „verlorene“ Corona-Generation: Schüler*innen jetzt unterstützen

Seit März 2020 sind die Schüler*innen auf das Lernen zu Hause, oft auch alleine, angewiesen. Nicht alle wurden damit gleich gut erreicht, manche davon gingen „verloren“, wie viele Pädagog*innen berichten:

Eine gelungene Integration von Kindern und Jugendlichen ohne Deutschkenntnisse wurde abgebrochen, ihre Entwicklung dahingehend erheblich gestört. Besonders trifft dies Kinder in problematischen Lebenssituationen, mit speziellem Förderbedarf oder Behinderung.

Soziale Begegnungen im Klassenverband oder in der Nachmittagsbetreuung fanden nicht statt.

Lehrkräfte haben sich mit großem Engagement eingesetzt, doch unter diesen schwierigen Bedingungen konnte der Erziehungs- und Bildungsauftrag nicht vollständig wahrgenommen werden. Präsenzunterricht ist nicht durch digitale Angebote zur ersetzen, insbesondere bei leistungsschwächeren Schüler*innen bestehen deshalb Defizite und Bildungslücken.

Um alle erfolgreich in ein neues Schuljahr mitzunehmen, müssen zusätzliche Lern- und Förderangebote geschaffen werden. Wir brauchen dringend ein alltagstaugliches, tragfähiges, strukturiertes Konzept, das die Defizite aufarbeiten und ausgleichen kann. Dabei darf gleichermaßen kein zusätzlicher Druck entstehen – denn diesen hatten die Kinder und Jugendlichen nun schon zur Genüge – sodass sie gut vorbereitet und motiviert in das nächste Schuljahr starten können. Motivation und Lernfreude sind zentral, um einen möglichst hohen Bildungsgrad zu erreichen.

Werden diese durch sozial-emotionale Lücken gestört, so hat das weitreichende Folgen für eine ganze Generation. Daher schlagen wir soziale Projekte, auch unterrichtsbegleitend im Klassenverband, vor, um die Pandemie und die Erlebnisse der Kinder aufarbeiten zu können. Ein Mentor*innen-System oder Bildungspat*innen könnten hier unterstützen.

Wir stellen deshalb zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:

  • Die Verwaltung berichtet, inwieweit Förderkurse, Projekte und weitere Hilfen für Schüler*innen aller Schularten in Nürnberg angeboten werden können:
    • als zusätzliche Förderkurse noch im laufenden Schuljahr
    • als Ferienkurse kurz vor Beginn des Schuljahres 2021/22
    • als Förderstunden während des Schuljahres 2021/22
    • als soziale Projekte im Schuljahr 2021/22
  • Die Verwaltung berichtet, welche finanzielle Unterstützungen möglich ist (von Seiten des Bundes/der Bayerischen Staatsregierung), um hierfür z. B. Lehramtsstudent*innen, pädagogische Fachkräfte oder multiprofessionelle Teams zusätzlich einzusetzen.

Ihre Ansprechpartnerin:
Gabriele Klaßen

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