Die Überlastung des Einwohneramtes beschäftigt Verwaltung und Stadtpolitik seit Jahren. Nun hat die problematische Lage wegen Bearbeitungsrückständen und mangelnder Terminmöglichkeiten erneut an Aktualität und Sichtbarkeit gewonnen. Die Stadt Nürnberg kann ihren Bürger*innen mittlerweile grundlegende Dienstleistungen nicht anbieten.
Eine kurzfristige Lösung stellen mobile Bürgerservices dar. Bereits Anfang der 2000er-Jahre hat das Heinrich-Hertz-Institut ein Konzept für mobile Bürgerservices und in diesem Zusammenhang den Bürgeramtskoffer entwickelt. Dieser enthält ein Notebook, Drucker, Scanner, Chipkartenleser, Fingerabdruckscanner, elektronisches Unterschriftenpad, Bezahlterminal und eine drahtlose Internetverbindung. Damit können alle Melde- und Ausweisangelegenheiten vor Ort erledigt werden. Um die Investitionskosten niedrig zu halten, stellt die Bundesdruckerei sogar einen sogenannten Bürgerkoffer 2.1 im Rahmen einer Gebrauchsüberlassung zur Verfügung (siehe dazu Produktinformationsblatt und Preistabelle anbei).
Mittlerweile bieten mehrere Bundesländer wie Baden-Württemberg, Hessen, Sachsen-Anhalt oder Brandenburg mobile Bürgerdienste an. Gerade in der pandemischen Lage und der Notwendigkeit einer räumlichen Entzerrung der Kundenkontakte kann der Bürgeramtskoffer ein probates Mittel sein.
Wir stellen deshalb zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
- Die Stadt Nürnberg prüft die Implementation von mobilen Bürgerdiensten/eines Bürgeramtskoffers und startet schnellstmöglich eine Pilotphase in ausgewählten Stadtteilen beziehungsweise dezentralen Orten mit hohem Publikumsverkehr.
- Die Stadt Nürnberg prüft dabei die Möglichkeit, die Impfbusse nach der pandemischen Lage für den Zweck der mobilen Bürgerdienste umzuwidmen und die Dienstleistungen der Bundesdruckerei in Anspruch zu nehmen.

Ihre Ansprechpartnerin:
Réka Lörincz
Verwandte Artikel
Shane Rounce/Unsplash
Mehr Selbstbestimmung für den Nürnberger Integrationsrat
Wir möchten den Integrationsrat weiter stärken und die derzeitige Satzung um weitere Möglcihkeiten der Selbstbestimmung ergänzen.
Weiterlesen »
Nathan Dumlao/Unsplash
Toiletten und Grünbewässerung: Nutzung von Regen- und Grauwasser statt Trinkwasser
Mit den vermehrt auftretenden, regenarmen Hitzesommern und sinkenden Grundwasserspiegeln muss der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser uneingeschränkt an Bedeutung gewinnen. Insbesondere bedarf es hier Impulse für eine schonende Verwendung von Trinkwasser…
Weiterlesen »
Umgang mit dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände als Täter- und Veranstaltungsort
Zeppelinfeld, Große Straße, Meistersingerhalle und die zukünftige Interimsspielstätte des Opernhauses: Das ehemalige Reichsparteitagsgelände hat sich zu einem landes- und bundesweit begehrten Veranstaltungsort entwickelt. Jedoch ist das städtische Gelände vor allem…
Weiterlesen »