Kürzlich hat die Weltnaturschutzunion (IUCN) den westeuropäischen Braunbrustigel (Wildtier des Jahres 2024) auf ihrer Roten Liste der Säugetiere als potenziell gefährdet eingestuft. Gründe hierfür sind auch nächtliche Einsätze von Mährobotern – neben schwindenden Lebensräumen durch Versiegelung sowie Nahrungsknappheit aufgrund von Pestizideinsatz. Denn die nachtaktiven Igel rollen sich bei Gefahr ein und kommen sprichwörtlich unter die Räder. Dabei werden sie oftmals tödlich verletzt, tragen schlimmste Schnittwunden davon oder verlieren Gliedmaßen.
Hinzu kommt, dass viele Igel mit Krankheiten und Mangelernährung zu kämpfen haben: Geschuldet ist dies vor allem auch dem Klimawandel mit seinen zu warmen Wintern.
Köln hat auf dieses Problem bereits reagiert und Nachtfahrten von Mährobotern verboten. In München haben nun mehrere Fraktionen ähnliches Vorgehen beantragt, um den Schutz von Igeln, aber auch von Kröten und Eidechsen zu verbessern. Auch Nürnberg hat bereits Maßnahmen zum Schutz von Igeln ergriffen. So belässt der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR) an mehreren Stellen sogenannte Igelburgen (Laubhaufen, die mit Reisig und Ästen durchsetzt sind), damit sich die Tiere dort einnisten können.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
Die Verwaltung
- berichtet über aktuelle Maßnahmen zum Igelschutz,
- prüft sämtliche Möglichkeiten für einen umfassenden Igelschutz, die zusätzlich zu Igelburgen, die Erhaltung von Lebensräumen sowie ein nächtliches Fahrverbot von Mährobotern einschließen,
- erarbeitet eine Informationskampagne über die Bedeutung von Igeln für das Ökosystem, in der sie verschiedene Maßnahmen zum Igelschutz (Aufklärung über die Gefahren von Mährobotern, Vorschläge für alternative Zeitpunkte zum Einsatz von Mährobotern) und zum Umgang mit verletzten, kranken sowie geschwächten Tieren aufzeigt.
Ihr Ansprechpartner:
Mike Bock
Ihr Ansprechpartner:
Marc Schüller
Verwandte Artikel
Tian Kuan/Unsplash
Juraleitung-Tunnel in Katzwang: Potenzial für Energiegewinnung nutzen
Ein Teil der Juraleitung wird unterirdisch in zwei Tunneln durch Katzwang verlaufen. Diese erstrecken sich jeweils über 2,3 Kilometer, in denen je sechs Stromkabel verlaufen. Bereits bei mittlerer Beanspruchung können…
Weiterlesen »
Mike Bock/Alexander Kahl
Mehr Grün, weniger Kosten: Bitte um Prüfung unseres Alternativkonzepts zum Tunnelbau am Frankenschnellweg
Sollte die juristische Prüfung um den geplanten Ausbau des Frankenschnellwegs endgültig beigelegt werden, könnten 2026 die Arbeiten beginnen. Mittlerweile werden die Kosten des sogenannten kreuzungsfreien Ausbaus auf circa gut eine…
Weiterlesen »
Markus Spiske/Unsplash
Sicherheit für Fuß- und Radverkehr: Umgestaltung der Kreuzung Katzwanger Straße/Nerzstraße
Gemeinsamer Antrag der Stadtratsfraktionen von B‘90/DIE GRÜNEN und CSU Mit dem Mobilitätsbeschluss und der Fußverkehrsstrategie verfolgt die Stadt Nürnberg die Erhöhung der Verkehrssicherheit in Nürnberg – insbesondere für die schwächsten…
Weiterlesen »