Die Stadt verfolgt viele Maßnahmen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Während in diesem Zusammenhang u. a. Baumpflanzungen eine sehr große Rolle spielen, wird die Bedeutung sogenannter Klimahecken als „kleine Schwestern des Waldes“ bislang unterschätzt. Dabei sind Hecken als Lebensraum und Nahrungsquelle für Insekten, Vögel und weitere Tierarten von unschätzbarem Wert für die Biodiversität. Gerade wenn der Untergrund nicht für Bäume geeignet ist und nur Kübelpflanzen in Frage kämen, können Hecken eine gute Alternative sein. Sogenannte Benjeshecken, also Totholzstreifen, stellen eine weitere Möglichkeit dar, für ausreichend Stadtgrün zu sorgen und gleichzeitig bestehenden Baum- und Strauchschnitt zu verwerten.
Hecken fungieren mit ihrer Biomasse und als Humus im Boden als guter CO2-Speicher – vorausgesetzt sie sind an den Standort angepasst und naturschutzrechtliche Zielsetzungen werden befolgt. Hinzu kommt, dass Hecken durch ihre großen Oberflächen einen kühlenden Effekt auf das Kleinklima haben können: Sie können Hitzeschäden begrenzen, Bodenerosion verringern, Wasser speichern und haben so einen nachhaltigen Wert für Nürnberg als Schwammstadt.
Vor diesem Hintergrund stellen wir folgenden Antrag:
Die Verwaltung,
- prüft, welche Arten von Hecken naturschutzfachlich geeignet sind, um Belange des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung sowie die ökologischen Auswirkungen des Klimawandels optimal abzudecken
- prüft, welche Klimaschutzwirkung die Pflanzung solcher Klimahecken im Stadtgebiet als Ergänzung zur Pflanzung neuer Bäume hätte. Dabei soll vor allem auf die CO2-Speicherung, den Bodenschutz und die Artenvielfalt eingegangen werden
- prüft geeignete Standorte für Pilotprojekte und inwiefern Kooperationen mit der WBG oder dem Landschaftspflegeverband möglich sind
- gibt Bericht über den aktuellen Heckenbestand und dessen Zustand in Nürnberg,
- setzt Prioritäten hinsichtlich der Pflege von Bestandshecken
- legt dar, ob mit Hecken ein erhöhter Pflegeaufwand verbunden ist und wie viel zusätzlicher Personal- und Kosteneinsatz nötig ist
Sollte die Prüfung eine positive Bilanz für Klimahecken ergeben, wird die Verwaltung beauftragt, diese in den Klimafahrplan aufzunehmen. Dabei ist hier im Besonderen auf Artenreichtum, Blühfähigkeit und ökologische Wertigkeit sowie auf Neuanlegung von Benjes-Hecken zu achten (ein gutes Beispiel bietet hier die Stadt Augsburg, die die verstärkte Begrünung durch Klimahecken bereits beschlossen hat).

Ihr Ansprechpartner:
Marc Schüller
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