Die rassismuskritische Sonderausstellung im Spielzeugmuseum Nürnberg ist ein bundesweit beachtetes Vorzeigeprojekt. Sie hat eindrücklich gezeigt, wie Museen in einer diversen Stadtgesellschaft verantwortungsvoll mit rassistischen Exponaten umgehen können – nicht durch Verdrängung oder Entfernung, sondern durch kritische Kontextualisierung, künstlerische Interventionen und pädagogische Vermittlung.
Zentral für den Erfolg dieser Ausstellung war die intensive Zusammenarbeit mit Vertreter:innen der Schwarzen Community, rassismuskritischen Fachleuten sowie Menschen mit Rassismuserfahrungen. So sieht glaubwürdige und zukunftsweisende Aufarbeitung von Kolonialgeschichte und rassistischer Darstellungen in Museen aus.
Gerade in einer Stadt wie Nürnberg, die sich als Stadt des Friedens und der Menschenrechte versteht, muss eine solche Ausstellung erhalten bleiben. Sie macht deutlich, dass Rassismus auch in Alltagskultur und Kindheitstraditionen wirksam ist – und bietet gleichzeitig Räume für Empowerment, Bildung und Perspektivwechsel.
Mit dieser Ausstellung ist es gelungen, sich kolonialen und diskriminierenden Konnotationen musealer Sammlungen offensiv zu stellen. Daher sollte sie als Leuchtturmprojekt dauerhaft verankert und weiterentwickelt werden.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
- Die im Spielzeugmuseum Nürnberg gezeigte rassismuskritische Sonderausstellung soll nicht eingelagert oder abgebaut, sondern dauerhaft als Bestandteil der Dauerausstellung gesichert werden.
- Die Ausstellung soll kontinuierlich erweitert und weiterentwickelt werden, insbesondere in Zusammenarbeit mit rassismuskritischen Expert:innen, Vertreter:innen der Community, Kulturschaffenden sowie Menschen mit eigenen Rassismuserfahrung.
- Die Verwaltung wird beauftragt, ein Konzept zur Verstetigung und Weiterentwicklung der Ausstellung zu erarbeiten. Darin soll insbesondere dargestellt werden:
- Wie ein niederschwelliger und möglichst kostenfreier Zugang zur Ausstellung ermöglicht werden kann.Welche Begleitangebote für Erwachsene und Schulklassen (z. B. Workshops, Führungen, pädagogisches Material) angeboten werden können.
- Wie die Partizipation der betroffenen Communities strukturell gesichert wird.

Ihre Ansprechpartnerin:
Natalie Keller

Ihr Ansprechpartner:
Paul Arzten

Ihre Ansprechpartnerin:
Réka Lörincz