Aktuell läuft das Planfeststellungsverfahren zum 8-streifigen Ausbau der A9 zwischen dem Autobahnkreuz Nürnberg und dem Autobahnkreuz Nürnberg-Ost über eine Länge von 7 Kilometern. Hinzu kommen der Ausbau der halbdirekten Rampe A3 auf einer Länge von etwa 3,2 Kilometer, weitere bauliche Anpassungen sowie neu geplante Zu- und Abfahrten. Dieser Ausbau erfordert nicht nur einen drastischen Einschnitt in den Reichswald, sondern wirkt sich dieser auch direkt auf die Bewohner:innen des Stadtteils Fischbach aus.
Rund 22 Hektar Bannwald müssten laut Presseberichten für die zusätzlichen Spuren und baulichen Anpassungen gerodet werden. Aktuell läuft das Planstellungsverfahren, für das die Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung verpflichtend ist. Die Abholzung eines geschützten Waldes und dem damit einhergehenden immensen Schaden sind dabei mehr als kritisch zu betrachten. Denn die Rodung einer dergestalt umfassenden Fläche wirkt sich in vielerlei Hinsicht negativ auf Mensch, Tier und Umwelt aus. Im Hinblick auf den Klimawandel und steigenden Temperaturen – insbesondere in der Stadt – sollte unter anderem die Bewahrung des Walds als Kaltluftentstehungsgebiet, Kohlenstoff-Speicher und Sauerstoffproduzent höchste Priorität haben. Des Weiteren konterkariert der Ausbau von Autobahnen jegliche Anstrengungen bezüglich Klima- und Naturschutz.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
Die Verwaltung berichtet
- über die Notwendigkeit eines Ausbaus der A9 auf acht Streifen und legt in diesem Zusammenhang entsprechende Studien vor,
- darüber, wie viele Hektar Bannwald konkret gerodet werden müssen,
- über die direkten und indirekten Auswirkungen auf die Anwohner:innen in Fischbach,
- über mögliche Alternativen zum Ausbau, unter anderem die Möglichkeit, den Standstreifen bei hohem Verkehrsaufkommen zu befahren,
- über die geplante Bauzeit des 8-streifigen Ausbaus der A9 mit den baulichen Anpassungen an Rampen/Zu- und Ausfahrten,
- über den Standort der geplanten Ausgleichsflächen für die gerodeten Bäume,
- darüber, inwieweit der Ausbau Einfluss auf die Klimaziele der Stadt nimmt.
Ihr Ansprechpartner:
Marc Schüller
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