Gemeinsamer Antrag der Stadtratsfraktionen von B‘90/DIE GRÜNEN und SPD
Über den Vorstadtverein Nürnberg-Nord erreichte uns die Nachricht, dass die VAG eine neue Buslinie 97 plant. Dabei geht es laut Information der VAG vor allem darum, Schülerinnen und Schülern, die südlich der Ringbahn-Trasse wohnen, eine Verbindung ohne Umstieg zur Grundschule in der Forchheimer Straße anzubieten. Diesen Anspruch hat anscheinend das Schulamt festgelegt. Die Gründe für diese Entscheidung sind uns nicht klar.
Denn wenn wir diesen Schulweg mit dem der Schüler und Schülerinnen der Friedrich-Hegel-Schule vergleichen, die nördlich von der Ringbahn-Trasse wohnen, dann stellt sich durchaus die Frage der Sinnhaftigkeit: Hier führt der Weg zur Schule über einen unbeschrankten und nicht-signalisierten Bahnübergang – dennoch ist dieser als sicherer Weg in der Schulwegkarte eingezeichnet und wird seit Jahren genutzt.
Der Übergang südlich der Forchheimer Straße ist vergleichbar. Zudem gibt es dort alternativ zu diesem Weg (rund 600 Meter) einen Umweg über die Erlanger oder die Bielefelder Straße, der mit einer Länge von zwei Kilometern als zumutbar anzusehen ist.
Hinzu kommt, dass die angedachte Linienführung des geplanten Buses – vom Nordwestring über die Bielefelder Straße, Wetzendorfer Straße, Schleswiger Straße, Schnepfenreuther Weg, Erlanger Straße und Forchheimer Straße zur Grundschule und wieder zurück – eine relativ lange Strecke mit einer entsprechenden Fahrzeit darstellt, die dazu führen könnte, dass das Angebot nur spärlich angenommen wird. Auch wenn es sich dabei um eine VAG-Linie handeln würde, die alle Bürger und Bürgerinnen nutzen könnten, so wird auch hier wegen der beschränkten Zeiten die Auslastung vermutlich äußerst gering bleiben. Auch sollte ein Blick den Kosten für den zusätzlichen Busfahrer gelten – sowie der Frage, ob die Beförderung unter die Kostenfreiheit des Schulwegs fällt.
Des Weiteren wirft die Lage der neu angedachten Haltestellen im Schnepfenreuther Weg weitere Fragen auf. Hier soll laut VAG die Haltestelle auf westlicher Seite direkt in einem Kreuzungsbereich eingerichtet werden, was unseres Erachtens für die wartende Schülerschaft eine Gefahr darstellen kann. Auf der östlichen Seite ist die Haltestelle vor privaten Grundstückszufahrten geplant, was für die Schülerinnen und Schüler ebenfalls ein Sicherheitsrisiko darstellt.
Grundsätzlich sehen wir eine Erweiterung des ÖPNV-Angebots immer positiv, allerdings müssen Kosten und Nutzen in einem sinnvollen Verhältnis stehen. Daher haben wir große Bedenken, ob diese Buslinie sinnvoll ist und bitten darum, Alternativen für einen sicheren Schulweg zu erarbeiten. Idealerweise kann dieser zu Fuß zurückgelegt werden.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
Die Verwaltung
- berichtet über die angedachte Buslinie zur Grundschule Forchheimer Straße, insbesondere über Ziele, Nutzen und Kosten sowie die Lage und Ausgestaltung der Bushaltestellen,
- berichtet, ob für Schülerinnen und Schüler eine kostenfreie Nutzung geplant ist,
- stellt sicher, dass diese Buslinie nicht vor der Behandlung im Rat umgesetzt wird,
- stellt Alternativen zu dieser Buslinie vor und stellt diese zur Abstimmung.
Ihr Ansprechpartner:
Mike Bock
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