Nürnberg versteht sich als offene, vielfältige und demokratische Stadt. Mit der geplanten Dürerhasen-Ampel wird Kulturgeschichte kreativ im öffentlichen Raum sichtbar – ein Ansatz, der Identität stiftet und gerade bei Kindern Gespräche über Kunst und Stadtgeschichte anregt.
Diese Wirkung kann ebenso genutzt werden, um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt sichtbarer und selbstverständlicher zu machen. In vielen Städten setzen gleich- und gemischtgeschlechtliche Ampelpärchen ein niedrigschwelliges Zeichen für Respekt, Vielfalt und Gleichberechtigung – im Alltag, ohne große Worte. Unterschiedliche Lebens- und Liebensweisen werden so als selbstverständlicher Teil unserer Stadtgesellschaft sichtbar, auch für Kinder, die mit ihren Eltern darüber ins Gespräch kommen.
Sowohl der Gleichstellungsaktionsplan (Maßnahme Nr. 188) als auch der Aktionsplan Queeres Nürnberg unterstreichen die Bedeutung, Vielfalt im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Der Queere Aktionsplan betont ausdrücklich, dass Sichtbarkeit und Repräsentanz für queeres Leben Akzeptanz schaffen, Diskriminierung abbauen und den Zusammenhalt in einer vielfältigen Stadt stärken. Dazu gehören laut Maßnahmenkatalog auch kreative sichtbare Zeichen im Stadtbild – ein Anliegen, das Ampelpärchen unmittelbar aufgreifen.
Nürnberg kann für ein solches Pilotprojekt gezielt Orte wählen, an denen Vielfalt bereits sichtbar ist
und viele Menschen unterwegs sind, etwa
- am Hauptbahnhof in Nähe des Regenbogen-Zebrastreifens,
- am Opernhaus in der Nähe des Magnus-Hirschfeld-Platzes mit der Gedenkstele für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus,
- sowie am Aufseßplatz als zentralem Platz außerhalb der Altstadt mit hoher Frequenz.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
Die Verwaltung
- richtet an ausgewählten Fußgängerampeln gleich- und gemischtgeschlechtliche Ampelpärchen ein.

Ihr Ansprechpartner:
Alexander Kahl

Ihre Ansprechpartnerin:
Natalie Keller
