Drei Stadträt:innen, die bunte Poster hochhalten.

Aufenthaltsqualität weiter steigern – Farbe für die Fußgängerzone

Vor etwa einem Jahr wurde die Nürnberger Fußgängerzone mit der Ausweitung auf die Königstraße, die Brunnengasse und einen Teil der Färberstraße deutlich erweitert und somit die Aufenthaltsqualität um ein Vielfaches erhöht.

Die Ausweitung zeigt jedoch auch, dass das reine Aufstellen von Schildern und wenigen Straßenmöbeln allein – ohne bauliche Umgestaltung – keine richtige Fußgängerzone darstellt. So wird die Fahrbahn in der Königstraße von den meisten Fußgänger:innen auch nach vielen Monaten noch nicht als „ihr“ Bereich wahrgenommen, vielmehr drängen sich die Menschen weiterhin auf die Gehsteige. Gleichzeitig lädt die somit recht leere Fahrbahn immer noch zu viele Autofahrende zum Durchfahren mit teils hohen Geschwindigkeiten ein – trotz Verbots und zunehmender Kontrollen. Fußgänger:innen werden immer wieder abgedrängt oder angehupt. Die unzähligen Schilder verwirren zudem einige Autofahrende, die sich regelrecht in den Fußgängerzonen verirren. Die Maßnahmen haben somit ihr Ziel leider noch nicht umfänglich erreicht.

Ein kompletter Straßenumbau in eine „richtige“ Fußgängerzone ist aktuell wohl nicht finanzierbar. Jedoch kann auch mit günstigeren Mitteln eine deutliche Verbesserung erzielt werden. Eine Möglichkeit stellt hierbei der Einsatz von Farbe dar, wie sie auch auf Radwegen zum Einsatz kommt. Städte wie Wien haben damit gute Erfahrungen gemacht: Bunte Bemalung kann den Verkehr beruhigen und Menschen auf die Fahrbahn einladen sowie Orientierung in Kreuzungsbereichen bieten. [1] Auch die Asphalt Art Safety Study von Bloomberg Philanthropies kommt zu dem Ergebnis, dass bemalte Straßen zu mehr Rücksichtnahme auf Passant:innen führt.

In Nürnberg könnte ein breites buntes Band von der Königstorpassage auf die Fahrbahn übergehend – aber auch an den anderen Eingangs- und Kreuzungsbereichen der neuen Fußgängerzone zum Gehen auf der Fahrbahn motivieren und zugleich ein interessantes Fotomotiv für Tourist:innen darstellen. Auch eine andere Anordnung der Fahrradbügel könnte zu einer besseren Zugänglichkeit der Fahrbahn und für mehr Querungsmöglichkeiten sorgen.

Eine Möglichkeit der Umsetzung wäre beispielsweise die Zusammenarbeit von örtlichen Unternehmer:innen und hiesigen Künstler:innen. So kann die Stadtgesellschaft ihren öffentlichen Raum gemeinsam gestalten und verschönern.

Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:

Die Verwaltung prüft und plant

  • die Bemalung von geeigneten Straßenabschnitten in der Königstraße, Theatergasse, Färberstraße und Brunnengasse zur Reduktion von Auto- und schnellem Radverkehr und zur Verdeutlichung der Zugehörigkeit der Flächen zur Fußgängerzone. Dazu werden alle zuständigen Referate, wie Kultur, Wirtschafts-, Planungs- und Baureferat sowie Vertreter:innen von örtlichen Unternehmen und Künstler:innen einbezogen.
  • die Gestaltung der Motive gemeinsam mit Künstler:innen aus der Region.
  • eine Anpassung der Straßenmöbel zur Verringerung der Trennwirkung (Fahrradbügel) und zur weiteren Steigerung der Aufenthaltsqualität.
  • ein einfacheres, begreifbareres Beschilderungskonzept, das gemeinsam mit den Fahrbahnmotiven mehr Orientierung und Klarheit schafft.

[1] https://www.basicthinking.de/blog/2022/05/01/strassen-bemalung-sicherheit/

Ihr Ansprechpartner:
Alexander Kahl

Natalie Keller

Ihre Ansprechpartnerin:
Natalie Keller

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