Bitte um Information zur Verkleinerung der Hundefreilaufzone im Marienbergpark

große und kleine Hunde mit jeweils einer Leine um den Hals, die vor einer pinken Wand stehen
Hannah Lim/Unsplash

Die kürzlich vorgenommene Verkleinerung der Hundefreilaufzone im nördlichen Marienbergpark hat zu erheblichem Unmut in der Bevölkerung geführt. Die Maßnahme wurde ohne vorherige Ankündigung, ohne Diskussion im Stadtrat und offenbar ohne verwaltungsinterne Abstimmung – insbesondere mit dem Umweltamt und dem Verkehrsplanungsamt – umgesetzt. Auch eine öffentliche Beteiligung der betroffenen Nutzer:innengruppen fand nicht statt. Als Grund für die Anpassung wird in der städtischen Pressemitteilung unter anderem der Schutz von Biotopen genannt. Wir sprechen uns dabei uneingeschränkt für den Schutz ökologisch wertvoller Flächen wie der Lebensräume der Knoblauchkröte oder Sandgrasnelken aus. Allerdings ist eine vorausschauende, abgewogene und transparente Planung, bei der soziale, ökologische und sicherheitsbezogene Belange abgewogen werden, für alle Beteiligten wichtig. So könnte zum Schutz des nahegelegenen Weihers Erfrischungs- und Trinkmöglichkeiten für Hunde in Form einer eigens geschaffenen Wasserfläche geschaffen werden.

Zahlreiche Hundehalter:innen empfinden das Vorgehen als intransparent und überstürzt. Der neue Zuschnitt führt zudem nicht zu einer Entschärfung, sondern vielmehr zu einer Verschärfung möglicher Nutzungskonflikte: Die neue Freilauffläche verläuft mit nur einem Meter Abstand zu stark frequentierten Wegen – im Süden sogar direkt an einer Radvorrangroute. Gleichzeitig wurde die Hundewiese bisher als sozialer Treffpunkt für viele Menschen genutzt. Diese soziale Funktion droht durch die räumliche Einschränkung und Neuaufteilung eingeschränkt zu werden. Hinzu kommt, dass die nun betroffene Hundefreilauffläche vor rund 20 Jahren als Ausgleichsmaßnahme für wegfallende Flächen geschaffen wurde und somit die Hundehalter:innen nun erneut mit einer kleineren Fläche auskommen müssen. Eine Petition gegen die Maßnahme verzeichnet daher mittlerweile über 2.000 Unterstützer:innen.

Wir stellen deshalb zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:


Die Verwaltung

  • berichtet über die Entscheidungsprozesse im Zusammenhang mit der Neuordnung der Hundefreilaufflächen im Marienbergpark und geht insbesondere auf folgende Aspekte ein: Beteiligung von Ämtern und Dienststellen wie SÖR, das Umweltamt und Verkehrsplanungsamt,
  • berichtet über die erfolgte Kommunikation mit der Öffentlichkeit und betroffenen Nutzer:innen sowie Einbindung des Stadtrats,
  • gibt eine fachliche Einschätzung hinsichtlich möglicher Nutzungskonflikte mit angrenzenden Wegen, ökologische Verträglichkeit hinsichtlich Brutplätzen, schützenswerten Bereichen, Erhalt des sozialen Treffpunkts, etc.
  • macht Vorschläge, wie die neu ausgewiesene Fläche angepasst werden könnte, um die Interessen von Umwelt-, Wege- und Hundeschutz besser in Einklang zu bringen,
  • gibt eine Übersicht, wie sich die Anzahl und Fläche der öffentlichen Hundefreilaufzonen in Nürnberg in den vergangenen zwei Jahrzehnten entwickelt hat und ob es in diesem Zeitraum Flächenverschiebungen oder Kompensationsmaßnahmen gegeben hat (insbesondere im Zusammenhang mit dem Marienbergpark),
  • prüft die Möglichkeiten für Erfrischungs- und Trinkmöglichkeiten für Hunde in Form einer eigens geschaffenen Wasserfläche,
  • berichtet, wie sich aufgrund steigender Bevölkerungs- und Hundezahlen in der Stadt, die Gesamtzahl und Fläche der Hundefreilaufflächen in Nürnberg über die letzten Jahre entwickelt haben.

Stadtrat Mike Bock

Ihr Ansprechpartner:
Mike Bock

Stadträtin Andrea Friedel, stellv. Fraktionsvorsitzende

Ihre Ansprechpartnerin:
Andrea Friedel