Die Lage vor den Nürnberger Schulen ist gerade am Morgen und mittags häufig sehr angespannt: Die sogenannten „Elterntaxis“ führen zur Gefährdung der Kinder und zu Verkehrschaos. Ein Ärgernis für alle, sowohl Eltern und Schulen kommen deshalb regelmäßig auf uns zu.
Dabei hat es viele Vorteile, wenn die Kinder den Schulweg selbstständig zurücklegen. Die körperliche Betätigung fördert die Gesundheit, die Koordination und die Aufmerksamkeit im Unterricht. Auch lernen die Kinder die aktive und selbstständige Teilnahme am Straßenverkehr und entwickeln ein Risikobewusstsein.
Ziel sollte deshalb sein, dass so viele Kinder wie möglich selbstständig in die Schule gehen. Dies ist nur durch ein Bündel an Maßnahmen zu erreichen. Neben Aufklärung von Schüler:innen und Eltern bedarf es einer sicheren Infrastruktur in unmittelbarer Umgebung der Schulen. Eine Möglichkeit wäre die Einrichtung von Schulstraßen. Dafür werden zeitlich begrenzt zu Schulbeginn und –ende die Straßen vor den Schulen für den Verkehr gesperrt.
Erfolgreiche Aktionswochen zu Schulstraßen
Diese wurden durch mehrfache Schulstraßen-Aktionswochen, die von der Initiative „Schulstraßen jetzt!“ durchgeführt wurden, erfolgreich erprobt. Es hat sich gezeigt: Das Interesse und die Bereitschaft in der Bürgerschaft ist groß.
Schließlich sprechen die Vorteile von Schulstraßen für sich:
- Sicherheit: Schulstraßen schaffen eine sichere Umgebung für Kinder, um eigenständig und ohne Angst zur Schule zu gehen oder zu fahren. Unfallrisiken durch rücksichtslose Wendemanöver und haltende Fahrzeuge direkt vor dem Schultor werden drastisch reduziert.
- Selbstständigkeit und Bewegung: Wenn Kinder nicht mehr mit dem Auto bis vor die Schule gebracht werden, stärkt das ihre Eigenständigkeit, ihr Selbstbewusstsein und ihre körperliche Aktivität. Ein sicherer Schulweg bedeutet auch: Kinder laufen, fahren mit dem Rad oder Roller – was ihrer Gesundheit zugutekommt.
- Lebensqualität und Umwelt: Weniger Autoverkehr vor Schulen bedeutet auch weniger Lärm, weniger Abgase und ein insgesamt angenehmeres Stadtklima – für Kinder, Anwohner*innen und das pädagogische Personal.
- Verkehrserziehung im Alltag: Schulstraßen setzen ein deutliches Signal: Der öffentliche Raum gehört nicht nur Autos. Sie vermitteln, dass es Alternativen zum motorisierten Individualverkehr gibt und dass das Zu-Fuß-Gehen oder Radfahren gefördert und geschützt werden.
In mehreren Städten wurden solche Pilotprojekte schon erfolgreich getestet, so in Köln, Bonn und Dortmund. Auch in Tübingen, Freiburg und Reutlingen wurden sie erprobt oder eingerichtet. Unsere Nachbarstadt Fürth hat soeben ebenfalls eine weitere Schulstraße beschlossen.
Um dauerhaft für eine sichere und entspannte Situation für alle, insbesondere die Kinder, zu sorgen und auch im Sinne einer modernen Mobilität, setzen auch wir uns für ein solches Pilotprojekt in Nürnberg ein.

Ihr Ansprechpartner:
Mike Bock

Ihr Ansprechpartner:
Alexander Kahl