Wie stellen wir uns, als Stadt, den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts? Um eine Lösung für die essenziellen Zukunftsfragen unserer Zeit wie Bevölkerungswachstum, Klimawandel, Gleichberechtigung, Ressourcenknappheit etc., zu finden, braucht es Freiräume, die Partizipation und Kreativität ermöglichen – aber auch einen Ort, der diesen Prozess bereits im Kindesalter fördert. Ein solcher Ort ist die Schule: Neben der Vermittlung von Bildung sollte dabei ebenso Platz zur Entdeckung der Welt, für die Entwicklung von konkreten und innovativen Lösungen sowie für Selbstbildung vorhanden sein.
Diesen Platz gewährt der Frei Day – ein Lernformat, das einen festen Bestandteil im Stundenplan darstellt (nach der Idee von Margret Rasfeld). Die Schüler*innen bringen ihre eigenen Ideen mit und entwickeln Projekte zu tagesaktuellen Themen wie Gleichstellung, Rassismus oder der Klimakrise. Dabei setzen sie sich intensiv mit den Themen der 17 Nachhaltigkeitszielen der UN (Sustainable Development Goals (SDG)) auseinander. Am Frei Day arbeiten die Schüler*innen klassen- und jahrgangsübergreifend an Projekten, die fest in den Schulablauf integriert sind und nicht benotet werden.
Viele bayerischen Schulen haben den Frei Day bereits etabliert. Die Bertolt-Brecht-Realschule ist die erste Schule in Nürnberg, die den Frei Day eingeführt hat. Die Schüler*innen bekommen alle zwei Wochen vier Stunden Zeit, um sich mit ihren Themen zu beschäftigen. Damit ist in Nürnberg der Start eines neuen Bildungskonzeptes, das global denkt und lokal handelt, gelungen.
Um ihre Schüler*innen zu fördern und zukunftsgerichtet auszubilden, braucht die Stadt aber weitere Schulen, die den Frei Day etablieren.
Vor diesem Hintergrund stellen wir folgenden Antrag:
Die Stadtverwaltung
- stellt das Konzept des Frei Days vor.
- berichtet über die Erfahrungen aus anderen bayerischen Schulen, die den Frei Day schon umgesetzt haben.
- berichtet über die Umsetzung des Frei Days an der Bertolt-Brecht-Realschule.
- stellt ein Konzept zur Umsetzung des Frei Days an Nürnberger Schulen vor.
- sucht und unterstützt weitere Pilotschulen zur Umsetzung des Frei Days.
- setzt sich mit Firmen, Unternehmen und Partnern der Stadt zusammen, um die Förderung an Schulen und für Berufsschulen zu erweitern.

Ihr Ansprechpartner:
Paul Arzten

Ihre Ansprechpartnerin:
Andrea Friedel
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