Forderung nach Maßnahmen zum Schutz von Schüler:innen, Kindern und Personal
Mit den zunehmenden Sommerhitzeperioden infolge des Klimawandels stoßen viele Schulgebäude und Gebäude, in denen sich Betreuungseinrichtungen wie Horte, Mittagsbetreuungen, Kindergärten und Krippen befinden, in Nürnberg an ihre Grenzen. Klassen- und Betreuungsräume heizen sich stark auf, Konzentration und Leistungsfähigkeit sinken – und vor allem: Die Gesundheit von Schüler:innen, Kitakindern und Personal ist gefährdet.
Dabei greift das klassische „Hitzefrei“ heute nur noch sehr eingeschränkt: In Grundschulen besteht Betreuungspflicht, viele Kinder besuchen nach Unterrichtsende eine Betreuungseinrichtung und können aus organisatorischen oder sozialen Gründen nicht nach Hause gehen.
Gerade in den Sommermonaten Juni und Juli finden viele Abschlussprüfungen statt. Damit sind Schüler:innen in Prüfungsphasen oder mit besonderem Förderbedarf besonders belastet. Für kleinere Kinder in Krippen und Kindergärten besteht zudem eine starke Gesundheitsbelastung durch die sommerliche Hitze. Ein verantwortungsvoller Umgang mit dieser Herausforderung ist ein Gebot der Bildungsgerechtigkeit und des Gesundheitsschutzes. Hier muss die Stadt Nürnberg vorausschauend handeln und geeignete Maßnahmen zur Klimaanpassung in den Schulen und Kitas dringend auf den Weg bringen und umsetzen.
Adäquate Schutzmaßnahmen an Schulen und Kitas fordern auch Kinder- und Jugendärzte sowie Krankenkassen. Der Nürnberger Stadtrat hat zudem erst kürzlich den Weg frei gemacht für eine Überprüfung der aktiven Raumkühlung in Räumlichkeiten für Senior:innen und Kinder (Anpassung der energetischen Leitlinien für städtische Hochbaumaßnahmen, Punkt 6 des Klimaschutzfahrplans, Stadtratssitzung vom 25.06.2025). Gleichzeitig weist der Hitzeaktionsplan der Stadt Nürnberg Schulen und Kitas ebenfalls als sensible Einrichtungen aus und beschreibt Maßnahmen für diese.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
Die Verwaltung wird beauftragt,
- ein Konzept zur kurz-, mittel- und langfristigen Verbesserung des sommerlichen Hitzeschutzes an Nürnberger Schulen, schulischen Betreuungseinrichtungen und Kitas zu entwickeln und dem Stadtrat zur Beratung und Entscheidung vorzulegen.
Dabei sollen insbesondere folgende Fragen beantwortet werden:
- Gibt es bereits eine systematische Erhebung der thermischen Belastung in Schulgebäuden und weiteren Betreuungseinrichtungen (z. B. Temperaturmessungen)?
- Welche kurzfristigen Maßnahmen sind an besonders betroffenen Schulen und Kitas möglich (z. B. mobile Verschattungen, Klimaanlagen in ausgewählten Räumen, betrieben über Klein-PV-Anlagen, Lüftungskonzepte)?
- Welche Schulen und Kitas verfügen bereits über baulichen sommerlichen Wärmeschutz (Jalousien, Rollläden, außenliegenden Sonnenschutz, Dachbegrünung etc.) und Trinkbrunnen?
- Welche Investitionen sind nötig, um Schulen und Kitas in den nächsten Jahren klimafest zu machen?
- Gibt es Förderprogramme von Bund oder Land, die für Hitzeschutzmaßnahmen genutzt werden könnten?
- Inwiefern ist der Hitzeschutz Teil der Schulentwicklungsplanung bzw. der Klimaanpassungsstrategie der Stadt Nürnberg?
- Wurden bereits pädagogische Konzepte oder Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Hitzetagen an Schulen und Kitas entwickelt?
- Wie wird sichergestellt, dass alle Schüler:innen und Kinder, insbesondere auch in Ganztagesklassen und weiteren Betreuungseinrichtigungen, unter gesundheitlich unbedenklichen Bedingungen lernen und betreut werden können?

Ihre Ansprechpartnerin:
Gabriele Klaßen