Blick auf einen rustikalen Tisch mit Zeitung, Notizbuch, Mobiltelefon und Sonnenbrille und einer Tasse Kaffee.

Markus Spiske / Unsplash

Homeoffice unter Gender-Aspekten evaluieren, erleichtern und erweitern

Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Stadt vielen ihrer Angestellten das Arbeiten von zu Hause aus ermöglicht. Da Kindertageseinrichtungen und Schulen geschlossen hatten, bot dies den weiblichen Beschäftigten die Möglichkeit, Kinderbetreuung und Homeschooling mit der Arbeit in Einklang zu bringen.

Doch hat Homeoffice nicht nur Vorteile: Beschäftigte im Homeoffice sind seltener präsent, erhalten weniger Anerkennung für ihre Arbeitsergebnisse, haben damit seltener die Möglichkeit, befördert zu werden, zu kooperieren und übernehmen weniger oft Funktionen in der betrieblichen Interessenvertretung. Viele Studien zeigen, dass hauptsächlich Frauen während der Corona-Krise Homeoffice, Kinderbetreuung und Homeschooling koordinieren müssen und dies bei weiteren noch geltenden Einschränkungen der Kindertagesstätten und des Schulbetriebs auch fortsetzen werden (müssen). Da generell Frauen häufiger Homeoffice nutzen, kann dies die Teilhabe von Frauen im betrieblichen Kontext negativ beeinflussen.

Die Stadt Nürnberg verfolgt den Anspruch, eine moderne, attraktive und flexible Arbeitgeberin zu sein und es wäre wünschenswert, wenn sie diese Ansätze unter dem Aspekt der Gleichberechtigung weiterhin verfolgen würde.

Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:

  • Die Verwaltung berichtet darüber, wie viele weibliche städtische Angestellte während der Corona-Sondersituation in den vergangenen Wochen das Telearbeitsmodell bzw. Homeoffice in Anspruch genommen haben und weiterhin in Anspruch nehmen möchten.
  • Die Verwaltung berichtet darüber, wie viele männliche städtische Angestellte während der Corona-Sondersituation in den vergangenen Wochen das Telearbeitsmodell bzw. Homeoffice in Anspruch genommen haben und weiterhin nehmen möchten.
  • Die Verwaltung berichtet, wie vielen weiblichen und männlichen Mitarbeiter*innen sie Telearbeit oder Homeoffice während der Corona-Sondersituation nicht ermöglichen konnte, aus welchen Gründen dies geschah, ob und wie viele Erholungsurlaubstage die Angestellten hierfür verbrauchen (mussten).
  • Die Verwaltung berichtet über die Erfahrungen bezüglich Homeoffice während der Corona-Sondersituation in den vergangenen Wochen – insbesondere für die weiblichen städtischen Angestellten und zeigt Lösungen für eventuell entstandene Probleme, wie bei der Kinderbetreuung, auf. Zudem stellt sie Weiterentwicklungsmöglichkeiten und einen Zeitplan vor, wie sich mobiles Arbeiten etablieren kann.
  • Die Verwaltung erarbeitet ein einfacheres und schnelleres Verfahren, um Homeoffice und mobiles Arbeiten in Absprache mit den weiblichen Beschäftigten zu ermöglichen, insbesondere unter dem Aspekt der (weiterhin wahrscheinlich) eingeschränkten Öffnungszeiten von Kindertagesstätten und Schulen, und stellt die entsprechende Infrastruktur bereit.
Natalie Keller

Ihre Ansprechpartnerin:
Natalie Keller

Ihr Ansprechpartner:
Maik Pflaum

Verwandte Artikel