In jeder Krisen- oder Konfliktsituation sind Menschen mit Behinderung einem unverhältnismäßig hohen Risiko ausgesetzt, zurückgelassen zu werden, Gewalt zu erleiden oder erschwerten Zugang zu Sicherheits-, Hilfs- und Erholungsmaßnahmen zu erhalten. Frauen mit Behinderungen sind einem erhöhten Risiko sexueller Gewalt ausgesetzt und Kinder stärker von Missbrauch und Vernachlässigung bedroht. Darüber hinaus ist es für sie deutlich schwieriger, adäquate Informationen zu bekommen. Der Zustand der Evakuierungszentren tut sein Übriges.
In der Ukraine sind 2,7 Millionen Menschen mit Behinderungen registriert. Die Situation für sie ist in der aktuellen Situation entsetzlich. So sind beispielsweise die Notunterkünfte in Kiew nicht barierrefrei zugänglich, so dass Menschen mit Behinderungen gezwungen sind, zu Hause zu bleiben – und selbst wenn sie in Einrichtungen leben, ergeht es ihnen oft nicht besser. Allein in der Ukraine sind mindestens 82.000 Kinder von der Gesellschaft abgesondert und zudem unzählige Erwachsene mit Behinderungen dauerhaft in Einrichtungen untergebracht.
Auch in der Stadt Nürnberg kommen mittlerweile Geflüchtete mit unterschiedlichen Behinderungen an, für die wir schnellstmöglich eine geeignete Unterbringung und Versorgung ermöglichen müssen.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
- Die Stadt Nürnberg beteiligt sich über die lokalen Vertretungsorganisationen, städtischen Ämter und Einrichtungen von und für behinderte Menschen (bspw. Inklusionsteam im Amt für Existenzsicherung, Behindertenrat, Noris Inklusion, Lebenshilfe) an der humanitären Hilfe in der Ukraine.
- Die Stadt Nürnberg stellt sicher, dass in Nürnberg ankommende Geflüchtete mit Behinderungen schnellstmöglich entsprechend versorgt werden. Das betrifft insbesondere die Bereitstellung barrierefreier Unterkünfte (private und städtische Kapazitäten wie Nürnberg Stift, Pflegeheime usw.).
- Die Stadt organisiert Dolmetscherdienste für hörbehinderte Geflüchtete.
- Die Stadt kümmert sich um die Begleitung sehbehinderter und blinder Geflüchteter.
Ihre Ansprechpartnerin:
Réka Lörincz
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