Vom 27. Januar bis 3. März 2024 fand auf dem Hauptmarkt die Winterwelt mit verschiedenen Imbissangeboten und einer Kunsteisbahn statt. Dabei erfreute sich vor allem letztere großer Beliebtheit bei Nürnberger:innen und Tourist:innen. Da diese Art von Bahn weder Wasser noch Kühlenergie benötigt, wird sie oftmals als besonders nachhaltig beworben. Jedoch bestehen diese Kunststoffeisbahnen größtenteils aus Polyethylen, was zur Folge hat, dass durch scharfe Schlittschuhkufen feine Plastikfäden abgeschabt werden, die sich als (Mikro-)Plastik in der Umgebung verteilen. Dies war leider auch großflächig auf dem Hauptmarkt der Fall und selbst Wochen nach dem Abbau der Bahn waren die kleinen weißen Plastikstreifen auf dem Platz noch zu sehen. Dabei ist ein großes Problem, dass der Wind diese Kunststoffteilchen in der Umgebung verteilt und viele davon auch in der Pegnitz landen.
Mikroplastik wirkt sich auf unsere Umwelt und als Folge auch auf uns aus, da die Kunststoffteilchen durch Abwasser, Regenwasser und Überschwemmungen in die Meere gelangen und diese – je nach Größe – von Meeresorganismen, von Lebewesen im Wasser und auf dem Land aufgenommen werden. Dies hat bereits derlei Ausmaße angenommen, dass sich Mikroplastik mittlerweile auf Bienen sowie im Fleisch von Schweinen und Kühen nachweisen lässt. Aktuell liegen diesbezüglich zwar kaum eindeutige Studien vor, jedoch gibt es seitens Forschender die Befürchtung, dass sich aufgenommenes Mikroplastik in menschlichen Organen festsetzt und in Immunzellen vordringt. Zudem gibt es Forschungen bezüglich Ansiedelung kleiner Kunststoffteilchen, die vermehrt schädliche Bakterien ansiedeln und somit ein gutes Verbreitungsmedium für Krankheitserreger darstellen. Daher gilt es, die Belastung mit Kunststoff-Abrieb bei einem nächsten Einsatz der Bahn zukünftig zu minimieren bzw. vermeiden.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
Die Verwaltung
- berichtet, inwieweit auch im nächsten Jahr die Winterwelt mit der Eisbahn in Planung ist,
- berichtet, inwieweit die Eislaufbahn nach Betriebsende einer täglichen Reinigung unterzogen wurde (Turnus, verwendete Gerätschaften, etc.),
- weitet in diesem Fall die Bemühungen zur Reduzierung von Mikroplastik aus bzw. erarbeitet einen Handlungsfaden, um Kunststoffabrieb zu vermeiden bzw. massiv einzuschränken.
Ihr Ansprechpartner:
Marc Schüller
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