Für das entstehende Wohngebiet an der Alten Radrennbahn werden unzählige, alte Bäume gefällt. Geplant sind zwar Ausgleichspflanzungen mit Jungbäumen, diese können allerdings nicht den ökologischen Verlust – über Jahre hinaus – ausgleichen.
Dieser wiegt umso schwerer hinsichtlich der Szenarien, die der Klimabericht Bayern 2021 (vorgestellt Februar 2021) darlegt: massive Erwärmung, verändertes Bioklima, steigende Hitzebelastung in den Städten, Tropennächte. Deshalb müssen wir den Baumbestand wahren und Neuanpflanzungen – am besten größerer Bäume – forcieren.
Außerdem regen wir an, der sozialen Vielfalt Nürnbergs an diesem Standort auch baulich zu entsprechen: Die vielfältigen Lebensentwürfe, Altersstrukturen und finanziellen Möglichkeiten sowie die Nachfrage nach kulturellen, sportlichen, sozialen und kreativen Angeboten sollen dabei berücksichtigt werden.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
Zum Baumschutz:
- Die Verwaltung prüft, inwiefern der Erhalt der Bäume in größtmöglichem Umfang am Standort Radrennbahn zu sichern ist und inwiefern Vorgaben für Bauträger möglich sind, die sie zur Nachpflanzung bereits größerer Bäume verpflichten.
- Um den Baumbestand erhalten zu können, prüft die Stadt eine Reduzierung der geplanten Wohnungen und Einfamilienhäuser sowie die Möglichkeit, die Bebauung zentraler zu gestalten.
- Die Stadt legt ein verbessertes und umfangreicheres Baumgutachten vor und belässt die Wallrundung auf der Nordost- und Nordwest-Seite, damit diese als Stütze und Stabilisierung der Wurzel dienen kann. Diese Bestandsbauten integriert die Verwaltung zudem in die weiteren Planungen – auch um den geschichtlichen Fußabdruck der ehemaligen Radrennbahn zu erhalten.
Zu Angeboten, alternativen Bauformaten, Bürger*innen-Beteiligung:
- Die Verwaltung prüft die Möglichkeit eines kreativ-sportlichen Begegnungsorts in unmittelbarer Nähe des Geländes, der sowohl an die Radrennbahn als auch an das ehemalige Tanzcafé erinnert.
- Die Stadt gibt Auskunft darüber, inwieweit das Bauprojekt die Möglichkeiten vielfältiger Lebensentwürfe und Altersstrukturen berücksichtigt (Mehrgenerationenhaus, senior*innengerechtes/barrierefreies Bauen, betreutes Wohnen, geförderter Wohnungsbau etc.).
- Die Verwaltung erstattet Bericht darüber, ob die geplante Kindertageseinrichtung den Bedarf von drei Kindergarten- und zwei Kinderkrippengruppen decken kann, ob ein öffentlicher Spielplatz vorgesehen ist und inwieweit Kinder in die Planungen einbezogen werden.
- Um Unsicherheiten und offene Fragen seitens der Anwohner*innen auszuräumen, führt die Stadtverwaltung zeitnah eine pandemiegerechte Bürger*innen-Beteiligung durch.

Ihre Ansprechpartnerin:
Andrea Bielmeier
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