Gemeinsamer Antrag der Stadtratsfraktionen der SPD, CSU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Seit 1984 betreibt der Kreisjugendring Nürnberg-Stadt erfolgreich die einzige mittelfränkische Jugendbildungsstätte – die Burg Hoheneck. Sie ist die einzige Burg, die der Stadt Nürnberg wirklich gehört. Die Nutzer*innen sind Kinder und Jugendliche, Schulklassen, Familien, Haupt- und Ehrenamtliche der Kinder- und Jugendarbeit aus Nürnberg, Mittelfranken und dem Rest Bayerns. Die laufenden Zuschüsse zum Betrieb erfolgen daher sowohl durch die Stadt, den Bezirk Mittelfranken, als auch durch Personalkostenzuschüsse seitens des Bayerischen Jugendrings.
Über die Jugendbildungsstätte Burg Hoheneck wurde zuletzt im Jugendhilfeausschuss am 29.09.2022 berichtet. Seit Aufnahme der Jugendbildungsarbeit vor 38 Jahren fand keine grundlegende Sanierungsmaßnahme statt. Seit mehr als zehn Jahren nun meldet der Kreisjugendring einen wachsenden Sanierungsbedarf an. Dabei geht es sowohl um gravierende bauliche Mängel im denkmalgeschützten Bestandsgebäude, um funktionale Einschränkungen hinsichtlich des allgemeinen Tagungs- und Unterbringungsstandards einer modernen Jugendbildungsstätte und um die dringend notwendige Erweiterung, um barrierefrei und inklusiv nutzbar zu werden.
Die Aufgabe, die weithin einzige Jugendbildungsstätte als zukunftsfähigen Bildungsort weiterzuentwickeln, liegt zwar aufgrund der Besitzverhältnisse zunächst bei der Stadt Nürnberg. Die überregionale Nutzer*innenstruktur legt jedoch nahe, dass auch andere politische Ebenen sowie weitere Geldgeber zur Übernahme der Sanierungskosten mit eingezogen werden sollten, zumal die Stadt Nürnberg aufgrund ihrer finanziellen Situation die Sanierung nicht alleine stemmen kann.
Daher sind weitere Geldgeber für dieses Vorhaben dringend notwendig. Gespräche mit politisch Verantwortlichen, Stiftungen und Drittmittelgebern könnten konnten jedoch bislang nicht zielführend vorangetrieben werden, da die Gesprächspartner stets darauf verweisen, zunächst belastbare Grundlagen und Planungsstände für das Projekt zu benötigen; dies hatte Herr Oberbürgermeister zuletzt auch aus Gesprächen mit dem Freistaat Bayern und dem Bezirk Mittelfranken berichtet.
Um für die Drittmittelakquise belastbare Kostenschätzungen, Zahlen und Informationen über den Zustand und die geplanten Arbeiten auf der Burg Hoheneck zu haben, ist daher ein solides Exposé nötig, das bauliche, funktionale und finanzielle Aspekte beleuchtet.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
Der Kreisjugendring Nürnberg-Stadt erhält 50.000 Euro für die Erstellung eines Exposés über den baulichen Zustand der Burg Hoheneck und die nötigen Maßnahmen. Dabei soll in Abstimmung mit dem Hochbauamt die Vergabe an ein Architekturbüro erfolgen, das Erfahrung mit der Sanierung und Erweiterung vergleichbarer historischer Gebäude hat.
Ihre Ansprechpartnerin:
Andrea Bielmeier
Verwandte Artikel
Tian Kuan/Unsplash
Juraleitung-Tunnel in Katzwang: Potenzial für Energiegewinnung nutzen
Ein Teil der Juraleitung wird unterirdisch in zwei Tunneln durch Katzwang verlaufen. Diese erstrecken sich jeweils über 2,3 Kilometer, in denen je sechs Stromkabel verlaufen. Bereits bei mittlerer Beanspruchung können…
Weiterlesen »
Viktor Smoliak / Unsplash
Möglichkeiten zum Igelschutz
Kürzlich hat die Weltnaturschutzunion (IUCN) den westeuropäischen Braunbrustigel (Wildtier des Jahres 2024) auf ihrer Roten Liste der Säugetiere als potenziell gefährdet eingestuft. Gründe hierfür sind auch nächtliche Einsätze von Mährobotern…
Weiterlesen »
Mike Bock/Alexander Kahl
Mehr Grün, weniger Kosten: Bitte um Prüfung unseres Alternativkonzepts zum Tunnelbau am Frankenschnellweg
Sollte die juristische Prüfung um den geplanten Ausbau des Frankenschnellwegs endgültig beigelegt werden, könnten 2026 die Arbeiten beginnen. Mittlerweile werden die Kosten des sogenannten kreuzungsfreien Ausbaus auf circa gut eine…
Weiterlesen »