Mädchen im weißen Badeanzug schwimmt von einem Schwimmring weg

Briana Tozour/Unsplash

Schwimmunterricht an Nürnberger Schulen

Spätestens nach der Grundschule sollte jedes Kind schwimmen können. Jedoch zeigt sich in der Realität ein völlig anderes Bild: Laut einer durch die DLRG in Auftrag gegebene Studie haben aktuell 37 Prozent der Jungen und Mädchen im Grundschulalter noch kein Schwimmabzeichen – auch nicht das auf das Schwimmen vorbereitende Seepferdchen.

Da aber laut LehrplanPlus der Grundschule der Schwimmunterricht verpflichtend ist, müsste dieser flächendeckend und regelmäßig stattfinden. Durch die Pandemie hat sich jedoch nicht nur die ohnehin schwierige Situation zusätzlich verschlechtert – hinzu kommt, dass es an ausgebildeten Lehrkräften mangelt, die den Schwimmunterricht durchführen dürfen. Um Kinder vorm Ertrinken zu bewahren, muss ein regelmäßig stattfindender Schwimmunterricht daher Verpflichtung der Kommune sein.

Ein Vorbild könnte hier unter anderem die rollende Seepferdchen-Schmiede des DLRG in Schleswig-Holstein sein. Bei diesem Projekt fahren zwei Bundesfreiwillige in einem Schwimmmobil dorthin, wo nicht genügend Ausbildungspersonal für Schwimmunterricht zur Verfügung steht. Sollte kein geeignetes Schwimmbad in der Nähe sein, bemüht sich der Verein darum, ein Becken in der Nähe zu finden. Das Land unterstützt dieses Projekt mit rund 400.000 Euro. Diese erfolgreiche Maßnahme sollte auch in Bayern möglich sein.

Wir stellen deshalb zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:

Die Verwaltung berichtet

  • über die Zahl der Schüler:innen an Nürnbergs Grundschulen, die mindestens das Seepferdchen haben.
  • über das Angebot und die Anzahl der „Schwimmzeiten“ für Nürnbergs Grundschulen.
  • darüber, inwieweit hier Freibäder einbezogen werden (können).
  • über den möglichen Einsatz von DLRG-Kräften bei einem Mangel an Lehrkräften mit entsprechender Schwimmqualifizierung. 
  • über die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit dem DLRG Projektwochen durchzuführen, damit Schüler:innen schwimmen lernen.

Die Verwaltung bittet das Land um finanzielle Unterstützung für Projekte, mittels derer Kinder Schwimmen lernen können – Vorbild könnte hier die rollende Seepferdchen-Schmiede sein.

Ihre Ansprechpartnerin:
Gabriele Klaßen

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