Wohn- und Hygieneverhältnisse in den Gemeinschaftsunterkünften
In den Gemeinschaftsunterkünften und Erstaufnahmeeinrichtungen sind die Bewohner*innen aufgrund der beengten Verhältnisse einem sehr hohen Risiko ausgesetzt, sich mit Covid-19 zu infizieren. Das Zusammenleben von mehreren Personen in einem Zimmer, die gemeinsame Nutzung von Kochgelegenheiten und sanitären Räumen sowie die Schwierigkeit, den nötigen Abstand zu halten, führen dazu, dass Geflüchtete in Angst leben müssen, sich oder andere anzustecken.
Im Falle einer Corona-Infektion in einer Unterkunft müssen sich alle Heimbewohner*innen in Quarantäne begeben. Das bedeutet Kontakt- und Ausgangsperre für alle – auch ohne positives Testergebnis. Dies ist eine enorme zusätzliche psychische Belastung für alle Bewohner*innen. Hinzu kommt, dass aufgrund der Ausgangsbeschränkungen der Kontakt zu Haupt- und Ehrenamtlichen fehlte, sodass die Bewohner*innen sich häufig nicht über ihre individuelle Situation informieren konnten.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
Die Verwaltung berichtet über die Hygienemaßnahmen in den Gemeinschaftsunterkünften und beantwortet dabei folgende Fragen:
- Welche Maßnahmen zur Vermeidung einer Infektion mit dem Corona-Virus hat die Verwaltung zum Schutz der Bewohner*innen in den Einrichtungen ergriffen?
- Inwieweit gibt es ein Hygiene-Konzept seitens der Betreiber*innen für Gemeinschaftsunterkünfte und wie werden die Hygienestandards dort überprüft?
- Inwieweit sind generelle und spezifische Informationen bspw. zu Hygiene in den Gemeinschaftsunterkünften in mehreren Sprachen verfügbar?
- Inwieweit gab es auch in den Gemeinschaftsunterkünften in Nürnberg Infektionsfälle?
- Im Fall von Infektionen: Wie viele Infizierte gab es bzw. gibt es aktuell?
- Inwieweit sind Massentestungen für Bewohner*innen und Personal in den Gemeinschaftsunterkünften geplant?
- Ist es möglich, dass die Stadt Desinfektionsmittel, Mund-Nasenschutz, Seife, Papiertücher etc. für Gemeinschaftsunterkünfte bereitstellt?
- Um Ansteckungen und eine rasche Ausbreitung des Virus zu vermeiden sowie eine adäquate Kontaktverfolgung zu ermöglichen, benötigen Geflüchtete eine dezentrale Unterbringung in kleinere Wohneinheiten. Inwieweit kann die Verwaltung eine entsprechende Umverteilung umsetzen?
![Stadträtin Lemia Yiyit](https://gruene-stadtratsfraktion.nuernberg.de/wp-content/uploads/2024/07/Lemia_Yiyit_quadratisch_B90_DIE_GRUENEN-800x800.jpg)
Ihre Ansprechpartnerin:
Lemia Yiyit
Verwandte Artikel
Symbolbild von Gabor Monori / Unsplash
Toiletten an der B4: Dringende Bitte um Reparatur
Bei der diesjährigen Berufsschulbeiratssitzung der B4 im Juli wurde ein Thema angesprochen, das die Schule schon jahrelang bewegt: Die Toiletten stinken sehr stark und anhaltend. Es handelt sich hierbei nicht…
Weiterlesen »
Olly/Pexels
Fehlende Betreuungsplätze – Bitte um Bericht über unterstützende Maßnahmen für Eltern
Am 4. Juli 2024 haben wir den Antrag Maßnahmen zur Schaffung von Betreuungsplätzen für Grundschulkinder gestellt, in dem wir um konkrete Lösungsansätze für den massiven Mangel an Betreuungsplätzen gebeten haben….
Weiterlesen »
Nathan Dumlao/Unsplash
Hitze: Mehr Trinkwasserbrunnen
Sowie verstärkte Klimaanpassung für eine attraktivere Innenstadt Maßnahmen zur Klimaanpassung können Innenstädte attraktiver und – vor allem an heißen Sommertagen – kühler machen. Das sehen wir beispielsweise in Wien, Freiburg,…
Weiterlesen »