Gemeinsamer Antrag der Stadtratsfraktionen der SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Im November 2009 wurde ein weitreichendes Konzept für in Pensionen lebende Obdachlose unter Federführung des Sozialamtes vorgestellt. Dabei sollte durch eine sozialpädagogische Begleitung das Wiederselbständig-Werden erreicht werden: z. B. durch die Vermittlung einer Wohnung und anderer bedarfsgerechter Unterstützungen sollten die Zielgruppen erreicht und unterstützt und dabei auch die Lebenslagen insgesamt verbessert werden. Die Lebenslagen obdachloser Menschen haben sich seit 2009 aber keineswegs verbessert. Durch den angespannten Wohnungsmarkt sind sogar leider wesentlich mehr Unterkünfte notwendig geworden.
Doch auch der Bedarf an noch weitergehenden sozialpädagogischen Leistungen scheint gestiegen zu sein. Die beengten Wohnverhältnisse der Pensionen tragen oft auch zu Konflikten im öffentlichen Raum oder in Nachbarschaften bei. Aus unserer Sicht könnten diese Situationen durch gezielte Kommunikation und Vermittlung auf beiden Seiten, wie Sozialpädagogen dies vermögen, entschärft werden.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
- Die Verwaltung berichtet, inwieweit das Projekt von 2009 weitergeführt wurde und, wenn dies der Fall sein sollte, welche Ergebnisse entlang der damaligen Projektziele verzeichnet werden konnten.
- Falls das Projekt von 2009 nicht mehr besteht, prüft und berichtet die Verwaltung, inwieweit ein ähnliches Projekt aufgelegt werden kann, welches um die Begleitung in den Unterkünften mit Fokus auf Konflikte in Nachbarschaft und öffentlichem Raum erweitert ist.
- Die Verwaltung prüft eine Ausdehnung des Projektes hinsichtlich einer möglichst ganztägigen sozialpädagogischen Begleitung in ausgewählten Unterkünften. Damit stünde auch für die in Obdachlosenpensionen wohnenden Menschen ein Ansprechpartner zur Alltagsbewältigung zur Verfügung, wie z. B. Unterstützung bei der Wohnungssuche, Bewältigung von Suchtproblematiken, aber auch Vermittlung von Strategien zur Konfliktvermeidung bezüglich Nachbarschaften und im öffentlichen Raum.
- Die Verwaltung prüft zudem, inwieweit eine Zusammenarbeit der in den Pensionen tätigen Sozialpädagog*innen mit dem zu installierenden AKIN (Allparteiliches Konfliktmanagement in Nürnberg) möglich und sinnvoll ist.

Ihre Ansprechpartnerin:
Andrea Bielmeier

Ihre Ansprechpartnerin:
Andrea Friedel
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