Gemeinsamer Antrag der Stadtratsfraktionen CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Mit der Einführung des Deutschlandtickets im Jahr 2023 erfährt auch die VAG eine der größten Tarifreformen ihrer jüngeren Geschichte. Für 49 Euro monatlich können dann alle Nürnberger*innen bundesweit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein. Zum 1. Januar 2023 tritt zudem eine große Wohngeldreform in Kraft, die auch zu einer massiven Ausweitung der Anspruchsberechtigten für das 15-Euro-Sozialticket führt. Beide Maßnahmen zusammen sind für das Zeitkartensortiment ein großer Attraktivitätssprung. Für Gelegenheitskund*innen wird zudem Ende November 2022 der neue elektronische VGN-Tarif eGON eingeführt, der perspektivisch den Bartarif ablösen soll und hohe Rabatte sowie einen geeigneten Preisdeckel in Relation zum Preis des Deutschlandtickets enthält.
Diese Tarifoffensive erfolgt in einer Zeit, in der alle öffentlichen Verkehrsbetriebe wie die VAG Verkehrsaktiengesellschaft inflationsbedingt mit absehbaren und massiven Personal- und Betriebskostensteigerungen konfrontiert sind. Der prognostizierte Jahresverlust der VAG würde bei einem Weiter so deutlich Ansteigen und im Jahr 2027 ein Niveau von rund 147 Millionen Euro erreichen.
Im VGN wurden für das Jahr 2022 Tariferhöhungen in Höhe von 5,5 Prozent beschlossen und umgesetzt, die der Nürnberger Stadtrat für das Stadtgebiet allerdings ausgesetzt hat. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation der VAG (und mittelbar der Städtischen Werke) erscheint es uns nun geboten, diese Tarifanpassung im Jahr 2023 unterjährig nachzuziehen.
Vor diesem Hintergrund stellen die drei Stadtratsfraktionen zu den Haushaltsberatungen am 17. November folgenden Antrag:
- Verwaltung und VAG werden aufgefordert, die ausgesetzte Tarifanpassung nachzuziehen. Die Umsetzung erfolgt aus organisatorischen Gründen zeitgleich mit der Einführung des Deutschlandtickets.
Ihr Ansprechpartner:
Achim Mletzko
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