Verkleinerung der Hundewiese im Marienbergpark – Bitte um mehr Transparenz und Beteiligung

Golden Retriever, der gerade gestreichelt wird
Alexandrina Miclea/Unsplash

Die überraschende Verkleinerung der Hundewiese im Marienbergpark sorgt für viel Unmut bei Nürnberger Hundehalter:innen – auch weil die Fläche ohne vorherige Ankündigung, ohne Diskussion im Stadtrat und offenbar ohne Abstimmung mit den zuständigen Fachämtern deutlich reduziert wurde. So waren weder das Umweltamt noch das Verkehrsplanungsamt Teil der Maßnahme und es scheint, als hätte der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR) sämtliche Entscheidungen alleine getroffen.

Laut der offiziellen Mitteilung der Stadt soll die neue Anordnung Konflikte mit anderen Parknutzenden entschärfen. Stadtrat Mike Bock sieht hier jedoch keinerlei Entschärfung: „Die neue Freilaufzone grenzt nun unmittelbar an stark genutzte Geh- und Radwege – im Süden sogar direkt an eine Radvorrangroute. Das schafft neue Probleme und birgt ein hohes Konfliktpotenzial.“

Grund für die Neuordnung war unter anderem der Schutz des Lebensraums der geschützten Knoblauchkröte sowie von wertvollen Sandgrasnelken-Beständen: „Wir sprechen uns uneingeschränkt für den Schutz ökologisch wertvoller Flächen sowie Lebensräume aus. Aber Entscheidungen dieser Tragweite dürfen nicht über Nacht und ohne Bürgerbeteiligung getroffen werden“, so Stadträtin Andrea Friedel.

Entsprechend groß ist die Kritik von Hundehalter:innen: Eine Petition gegen die Maßnahme zählt inzwischen über 2.000 Unterstützer:innen. Daher haben Mike Bock und Andrea Friedel nun einen Antrag gestellt, in dem sie die Verwaltung unter anderem darum bitten, über die erfolgten Entscheidungsprozesse sowie die Beteiligung von den Ämtern und Dienststellen zu berichten. Des Weiteren soll sie eine fachliche Einschätzung hinsichtlich möglicher Nutzungskonflikte mit

angrenzenden Wegen, ökologischer Verträglichkeit betreffend Brutplätze, schützenswerter Bereiche, aber auch Erhalt der sozialen Funktion als Treffpunkt geben.

„Wir müssen die Bedürfnisse aller Nutzer:innengruppen im Sinne eines guten Miteinanders ernstnehmen und Bürger:innen frühzeitig einbinden“, sagt Andrea Friedel. Gleichzeitig appelliert sie, selbst Hundehalter:in, an alle Hundebesitzer:innen, sich an die ausgewiesenen Freilaufzonen zu halten: „Im Sinne eines guten, respektvollen Miteinanders bitten wir um den Schutz von Wildtieren sowie um Rücksicht auf andere Parbesuchende.“

Stadtrat Mike Bock

Ihr Ansprechpartner:
Mike Bock

Stadträtin Andrea Friedel, stellv. Fraktionsvorsitzende

Ihre Ansprechpartnerin:
Andrea Friedel